Die Grünen und ihre Wähler: Sie sind sich ähnlicher als sie denken

Nach 31 Jahren fliegen die Grünen aus dem Parlament. Das tut weh. Wie konnte das nur passieren? Ein paar ungeordnete Gedanken einer Stammwählerin

Erstens: Grün-Wähler wollen immer alles richtig machen. Sie fühlen sich besser als andere Wähler – objektiv sind sie besser gebildet, politisch interessierter, ökonomisch leistungsstärker, weltgewandter. Deswegen mussten auch Grünpolitiker von Anfang an immer besser sein als Politiker aller anderer Parteien – sauberer, kompetenter, leidenschaftlicher, arbeitsamer. Ein „Schwamm drüber“ gibt's bei ihnen nicht.

Während Freiheitliche ihrem Strache vieles verzeihen würden – Hauptsache er bleibt, wie er ist – wird grünen Politikern jeder Fehler ewig nachgetragen. Jeder Kompromiss gilt schnell als Verrat. Auf einer Kandidatenliste suchen Wähler nicht den einen Namen, den sie unbedingt ins Parlament bringen wollen, sondern den einen Namen, der verhindert, dass sie die ganze Liste wählen können. Manchmal reicht für diesen Effekt schon ein misslungenes Plakat. „Ungnädig“ ist das Wort, das meine Oma dafür verwendet hätte.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.