(Ge-)Denkverbote: Wessen ehrend gedacht werden darf, wessen nicht

Gedenken ist immer auch politisch und aufwühlend. Empörung und Kritik sind nicht per se schlecht, solange man auch Argumente der anderen Seite gelten lässt.

Das Gedenkjahr 2018 brachte bisher eine Vielzahl, ja ein Feuerwerk an Veranstaltungen, Ausstellungen und Publikationen. Nun strebt es seinem weiteren Höhepunkt entgegen, dem Gedenken an die Republikgründung vor 100 Jahren. Für Historiker ist das große Interesse natürlich erfreulich, die Verlage freut es und auch die Ausstellungsgestalter. Dennoch stellt sich die Frage: Bringt das alles etwas? Sind wir nicht bereits übersättigt? Ist nicht alles schon gesagt, analysiert und dargestellt worden? Und was hat das, was in grauer Vorzeit passierte, mit uns zu tun?

Gedenken und Gedenkkultur ist weniger wissenschaftlich-historisch, sondern vielmehr moralisch-politisch bedeutsam. Das gilt nicht nur für zeitgeschichtliche Ereignisse, wie wir das beim „Anschluss“-Gedenken immer wieder erleben, sondern auch für weit zurückliegende Ereignisse.

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