Wer wenig hat, lebt deshalb nicht am "Rand der Gesellschaft"

Wer Arme pauschal als soziale Außenseiter betrachtet, definiert damit Menschen nur über Geld und Konsum. Das ist respektlos und zusätzlich demütigend.

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Regelmäßig rüttelt uns die Botschaft von Sozialorganisationen auf: Hunderttausende Menschen in Österreich sind arm oder von Armut gefährdet. Man kann es kaum glauben, dass dies in einem Land mit weltweit rekordverdächtig hohem Anteil an Sozialausgaben noch immer möglich ist.

Die Hauptbetroffenen sind Migranten und Alleinerzieherinnen sowie Familien mit mehreren Kindern. Zu Recht wird in der Debatte um die Mindestsicherung daher die Kürzung bei Mehrkindfamilien kritisiert. Aber auch „alte Mütter“ zählen dazu, über sie wird kaum geredet. Ausgehend von Vorarlberg hat sich eine Gruppe von Frauen gebildet, die eine „Oma-Revolte“ ausgerufen haben. Sie traten im Mai sogar in einen Hungerstreik, weil ihre jahrzehntelange Erziehungsarbeit nicht berücksichtigt wird. Sie haben mehrere Kinder großgezogen und leben nun in Armut. Das ist kein Schicksal, sondern eine schmerzende Lücke im Sozialnetz.

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