Tesla-Fahrer lässt Passat absichtlich auffahren

(c) AFP (JOSH EDELSON)
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Unglaubliche Courage hat ein Tesla-Lenker in Deutschland bewiesen. Mit seinem Luxusauto provozierte er einen Auffahrunfall, weil er feststellte, dass ein anderer Autofahrer seinen Wagen nicht mehr kontrollieren konnte.

Durch ein mutiges Manöver hat ein Tesla-Fahrer ein Unglück auf der Autobahn in München verhindert. Der Fahrer der Elektro-Limousine bemerkte am Montagabend auf der A9 nahe Garching, wie ein vor ihm fahrender VW Passat zu schlängeln begann. Er überholte das Auto und sah sofort, dass mit dem Fahrer etwas nicht stimmte – der etwa 50 Jahre alte Mann hatte augenscheinlich schwere gesundheitliche Probleme und war nicht mehr in der Lage, sein Fahrzeug zu kontrollieren.

"Er hat Leben gerettet"

Der Tesla-Fahrer zögerte nicht lange – und hat damit nach Einschätzung der Münchner Feuerwehr "Leben gerettet", wie deutsche Medien berichten. Er bremste langsam ab, sodass der Passat auf sein Luxus-Elektroauto auffahren musste. So brachte er beide Fahrzeuge zum Stehen. Zuvor hatte er die Feuerwehr und den Rettungsdienst alarmiert. Mit diesem waghalsigen Manöver habe der Mann „unglaubliche Courage bewiesen“, sagt Johann Petryszak, Sprecher der Münchner Feuerwehr.

Fahrer wurde in Spezialklinik gebracht

Der Fahrer des Passat wurde durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeug gerettet und dem anwesenden Notarztteam übergeben. Nach der Erstversorgung wurde der Patient in eine Spezialklinik gefahren.

Wie hoch der Schaden an dem Tesla Model S durch den absichtlich herbeigeführten Unfall ist, vermag der Feuerwehrsprecher nicht zu sagen. Der Preis für die Oberklasselimousine liegt bei über 70.000 Euro.

Die Versicherungsfrage: Deutschland vs. Österreich

Über den Schaden an seinem Tesla hat sich der Retter von der Autobahn noch keine Gedanken gemacht: "Das war mir erst mal Wurst", sagt er gegenüber der "Süddeutschen Zeitung". Und er braucht sich auch keine Sorgen machen: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungsgesellschaft erklärte, dass die Versicherungen des kollabierten VW-Fahrers die Kosten übernehmen müssen, sofern ein sogenannter "Aufopferungsfall" vorliege.

Auch in Österreich müsste sich der Fahrer in dieser speziellen Situation keine Sorgen machen. "Wir würden unpräjudiziell den Kasko-Schaden des Tesla-Fahrers übernehmen, da nach unserer aktuellen Kenntnis eine Notstandsituation vorlag. Der Tatbestand 'Vorsatz', dass der Tesla-Fahrer hier einen Unfall 'produziert' hat, kann ihm nicht entgegengehalten werden. Darüber hinaus wäre eine Regulierung auf Basis EKHG-Haftung vorstellbar", sagt Doris Wendler Vorstandsdirektorin der Wiener Städtischen Versicherung auf Anfrage der "Presse".

Inzwischen hat sich auch Tesla Chef Elon Musk zu Wort gemeldet. Der US-Unternehmer will den ramponierte Elektroauto des 41-jährigen Autofahrers aus Garching bei München kostenlos reparieren lassen. Das teilte Musk, über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Ein strategisch kluger Schachzug - vor allem aus Sicht des Marketings.

>>> Die Welt

>>> Süddeutsche Zeitung

(red.)

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