Sag zum Diesel leise Servus

Ab 29.990 Euro: Der Honda CR-V fährt bis zu siebensitzig mit Turbobenziner in die fünfte Generation. Diesel ist passé.
Ab 29.990 Euro: Der Honda CR-V fährt bis zu siebensitzig mit Turbobenziner in die fünfte Generation. Diesel ist passé.(c) Werk
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Honda legt die fünfte Generation des CR-V bis zu siebensitzig an. An den Start geht er mit einem kleinen, aber tapferen Benziner.

Mit der neuen, fünften Generation des „Comfort Runabout Vehicles“, kurz CR-V, erteilen Sōichirō Hondas Erben dem Diesel eine Absage. Das in einem Segment, das bis vor Kurzem ohne Ölbrenner-Offert gar nicht denkbar schien. Das hat technische und finanzielle Hintergründe, der Diesel ist zwar probat für den Civic, doch für eine Anpassung an den CR-V rechneten sich die Kosten nicht. Also sagt man zum Diesel vorerst leise Servus.

Somit fährt Hondas neu gemachtes Kompakt-SUV gut zwei Jahre nach seinem Start in den USA (wo das Thema Diesel keines ist) in Europa nur mit Benziner zum Debüt im Oktober, Anfang 2019 folgt die Hybrid-Version. Das Aggregat, ein 1,5-Liter-Turbo, ist bereits aus dem Civic gut bekannt. Es leistet, je nach Getriebe – manuelle sechs Gänge oder CVT-Getriebe mit sieben simulierten Schaltstufen –, 173 PS (220 Nm) respektive 193 PS (243 Nm). Frontantrieb geht mit Handschaltung einher, mit Allrad-System sind beide Getriebevarianten kombinierbar.

Optisch hat Honda dem auf 4,6 Meter Außenlänge gewachsenen Hochbein-Kompakten eine Schärfung zugestanden, sich aber nicht allzu weit aus dem Fenster gelehnt. Das gilt auch fürs Interieur, besonders für die Cockpit-Einrichtung und das Infotainment-System. Die Akkuratesse in puncto Materialien und die Solidität der Verarbeitung resultiert außen wie innen in ein stimmiges Gesamtbild. Draufgelegt wurde nicht nur in der Länge, auch im Radstand (plus drei mm) und – für die Allrad-Versionen – bei der Bodenfreiheit (plus 35 mm auf 201 mm), das ergibt mehr Platz im Innenraum. Erstmals offeriert Honda in der Klasse eine Siebensitz-Option. Auf der anderen Seite resultiert das in optimierter Offroad-Tüchtigkeit. Diese stand im Zuge der Fahrpremiere nicht im Vordergrund. Dank staubtrockenen Wetters geriet auch ein kleiner Schotterstraßen-Ausflug nicht zur Challenge. Dafür paradierte der Japaner mit der an europäische Ansprüche angepassten Fahrwerks- und Lenkungsauslegung unter anderem auf dem Pass Thurn. Dieser ist im Hinblick auf Steigungen/Gefälle und Kurvenradien eine variationsreiche Referenz für die Leistungsfähigkeit: Untermotorisiert wirkt der CR-V mit dem vergleichsweise kleinen Aggregat nicht. Die Schaltstufensimulation bemüht sich, den Gummibandeffekt und das subjektive Angestrengtheitsgefühl zu mindern. Abgesehen davon zeichnen sich Federung und Dämpfung durch sensibles Ausbügeln von Spurrillen und Schlaglöchern aus. Fein die nicht zu direkte, doch gefühlvolle Lenkung. Die Bremsanlage geht mit guter Dosierbarkeit und progressiver Wirkung ans Werk. Damit kann man durchaus sportlich wedeln, die Domäne des CR-V ist jedoch das familienfreundliche Cruisen. (trx)

Compliance-Hinweis:
Die Reisen zu Produktpräsentationen wurden von den Herstellern unterstützt. Testfahrzeuge wurden kostenfrei zur Verfügung gestellt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.08.2018)

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