Als Amerika noch von der Zukunft träumte

Familie mit Turbinenantrieb: funktionsfähiger Prototyp des Firebird II von General Motors, 1956.
Familie mit Turbinenantrieb: funktionsfähiger Prototyp des Firebird II von General Motors, 1956.(c) Werk
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In den 1950ern bis in die Sixties war die US-amerikanische Autoindustrie von Visionen und Utopien beseelt. Der Drang zu Aufbruch und Fortschritt ist längst einem Rückzug auf die einträgliche Produktion von rustikalen Pick-ups gewichen.

Die Zukunft ist dann doch etwas anders gekommen. Autos mit Düsenantrieb haben sich nicht durchgesetzt, obwohl es eine kleine Flotte zur Alltagserprobung schon auf die Straße geschafft hat. Auch Autos mit Nuklearantrieb blieben der Menschheit – bislang – erspart, Ford hatte es sicherheitshalber bei einem Miniaturmodell belassen. Die Reaktortechnologie der Sechzigerjahre war noch nicht so weit für den mobilen Einsatz im flotten Zweitürer.

Aber vielleicht sind wir insgesamt noch gar nicht so weit, um in der Schatzkammer der US-Autoindustrie in ihren besten Jahren zwischen kühner Vision und purer Utopie unterscheiden zu können. Der Unterschied ist zuweilen rein graduell.

Die Lüfte erobert. Den Turbinenantrieb etwa verfolgten die Vorausentwickler bei General Motors über viele Jahre lang fast obsessiv – und lagen damit grundsätzlich goldrichtig. Ihm gehörte tatsächlich die Zukunft, man bewegte sich bloß in der falschen Dimension. Auf der Straße taugen Düsen wenig, doch die Lüfte haben sie im Handstreich erobert. Das lag zu Beginn der 1950er, als GM das erste Turbinenauto vorstellte, noch im Bereich der Vision. Dies war das Jahrzehnt der Lockheed Super Constellation, des ersten bedeutenden Verkehrsflugzeugs – ausgestattet mit vier Hubkolbenmotoren.

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