Neue Tanks für E-Schiffe

Schifffahrt. Neuartige Speichertechnologie für Wasserstoff sollen Elektroantrieb auf Schiffen revolutionieren.

Anlässlich der internationalen Schifffahrtsmesse SMM in Hamburg haben PortLiner und H2-Industries den Bau von vollelektrischen Transportschiffen auf Basis der innovativen LOHC-Stromspeichertechnik (Liquid Organic Hydrogen Carrier) bekanntgegeben. Damit soll die LOHC-Technologie von H2-Industries auf Binnenschiffen in Europa eingesetzt werden.

Bei der LOHC-Speichertechnik wird Wasserstoff in einer ölartigen Substanz gebunden. Dadurch kann die Betankung genauso schnell und kann mit den gleichen Anlagen erfolgen wie bei Dieselkraftstoff. LOCH ist schwer entflammbar und nicht explosiv. Dennoch erlaubt die LOHC-Speichertechnologie eine rund zwanzigmal höhere Energiedichte als Batterien gleicher Größe. Der im LOHC gespeicherte Wasserstoff wird in Brennstoffzellen effizient in elektrische Energie umgewandelt, die dann E-Motoren antreibt.

Eine „Tankfüllung“ LOHC soll für eine Fahrt von mehreren Wochen reichen. Für den Betrieb der ersten E-Lastschiffe auf LOHC-Basis ist der Bau einer entsprechenden Tankinfrastruktur geplant. Dafür kann herkömmliche Tankstellentechnik verwendet werden. Um den Betrieb des E-Lastschiffes wirklich nachhaltig zu gestalten, soll der Wasserstoff für die Beladung des LOHC ausschließlich aus erneuerbarer Energie produziert werden.

Neben Neubauten könnten auch vorhandene Frachtschiffe umgerüstet werden. In Europa sind 15.000 Binnenschiffe im Einsatz, in China gebe es laut PortLiner sogar 195.000 umrüstfähige Schiffe. Laut Ton van Meegen, CEO von PortLiner, soll die Technologie eine völlig neue, Emissionslose Antriebsart von Schiffen ermöglichen, die nicht nur die Binnenschifffahrt revolutionieren kann.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2018)

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