Komfortabler Shuttledienst

(C) Stenzel
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Transporter. Die dritte Generation des Sprinter entwickelte Mercedes ohne Kooperationspartner VW. Die drei wichtigsten Themen des neuen Sprinter Tourer sind Frontantrieb, Assistenzsysteme und Fahrkomfort.

Den neuen Sprinter gibt es natürlich auch als Kombi. Da heißt er Mercedes-typisch Tourer, bietet bis zu neun Personen Platz und fährt sich extrem pkw-mäßig, wenn die Abmessungen nicht so riesig wären. Unmittelbar nach der ebenfalls neuen A-Klasse bekommt der Sprinter das taufrische MBUX-System mit intelligenten Telematikalgorithmen. Das heißt, hier reisen so viele Assistenzsysteme mit wie in einem modernen Pkw. Natürlich gibt es den Sprinter auch nüchtern und mit viel grauem Plastik im Cockpit – in der Basisversion. Da der Tourer aber auch gern als Shuttle genutzt wird, sind die höheren Ausstattungen gefragt.

Hier vergessen wir gern, dass wir in einem Nutzfahrzeug sitzen. Der Innenraum ist hochwertig gestaltet. Der Fahrer steuert den großen Transporter mit einem Multifunktionslenkrad, ähnlich dem der E- und S-Klasse. Bei Automatikgetrieben wie in unserem Testfahrzeugen wandert der Fahrstufenwahlhebel nun auch im Sprinter hinter das Lenkrad. Dahinter befinden sich zwei klassische, analoge Rundinstrumente, getrennt von einem hochauflösenden Bildschirm. Die Mitte des Armaturenbretts beheimatet je nach Wunsch einen sieben oder 10,25 Zoll großen Touchscreen, gerahmt in Klavierlackoptik. Beide Bildschirme zusammen bringen einem das Infotainmentsystem MBUX näher. Neben klassischen Funktionen wie der Navigation oder der Freisprecheinrichtung kommt so eine intelligente Sprachsteuerung in den Sprinter.

Die Komfortsitze in der hohen Sprinterausstattung sind noch bequemer als die Basissitze. Sie lassen sich elektrisch verstellen und besitzen eine Memoryfunktion für bis zu drei Fahrer. Optional bietet Mercedes im neuen Sprinter auch USB-C-Buchsen an, daneben gibt es einen Spannungswandler für das Führerhaus. Damit lassen sich die zwölf Volt Bordspannung auf 220Volt transformieren und so Geräte mittels klassischen Steckdosensteckers betreiben.

Angenehm fährt sich die neue Automatik mit neun Schaltstufen, die sich auch manuell über Paddel am Lenkrad steuern lässt. Mit ihr fährt es sich fast wie in einem Elektrofahrzeug: Beschleunigung in einem Zug und ohne spürbare Zugkraftunterbrechung.

Dank diverser Kameras, die den Wagen auch aus der Vogelperspektive abbilden, gelingt das Einparken rückwärts passgenau. Die Federung ist eher komfortabel ausgelegt und schluckt einiges an Unebenheiten weg, der lange Radstand von bis zu 3924 mm sorgt ebenso für präzisen Geradeauslauf. Auf der Autobahn etwa sind nur wenige Lenkkorrekturen nötig.

Der Sechszylinder-Turbodiesel leistet ausreichende 190 PS und ein Drehmoment von bis zu 440Newtonmeter. Alle neuen Sprinter sind übrigens mit Keyless Start ausgestattet. Damit will Mercedes vor allem den Gewerbekunden den täglichen Umgang mit dem Fahrzeug erleichtern. Dieses Feature passt durchaus zur Digitalisierungsstrategie der Nutzfahrzeugsparte von Mercedes. (ms)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.02.2019)

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