Gefängnis-Pate von Guatemala getötet

REUTERS
  • Drucken

Byron LIma, ein enger Vetrauter des Ex-Präsidenten Perez und Mörder des Bischofs Gerardi, hat aus dem Gefängnis ein mafiöses Netzwerk aufgezogen.

Byron Lima war ein gefürcheter Gangsterboss, der aus dem Gefängnis operierte - und just im Gefängnis ums Leben kam. Der wegen des Mordes an einem Bischof verurteilte Ex-Soldat ist bei Krawallen in einem guatemaltekischen Gefängnis getötet worden. Zwölf weitere Häftlinge seien ums Leben gekommen, sechs Menschen durch Schüsse verletzt worden.

Lima war wegen der Ermordung des Bischofs Juan Gerardi zu einer 20-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Der Priester hatte sich für die Aufarbeitung der während des Bürgerkriegs verübten Verbrechen eingesetzt. Der frühere Hauptmann Lima galt als enger Vertrauter des ebenfalls inhaftierten Ex-Präsidenten Otto Perez. 2011 unterstützte er den Wahlkampf des früheren Generals aus dem Gefängnis heraus.

"Der König der Gefängnisse"

In der Haft hatte Lima ein mächtiges kriminelles Netzwerk aufgebaut. Er war in Schutzgelderpressung und Geldwäsche verwickelt. Immer wieder verließ er die Haftanstalt, um seinen Geschäften nachzugehen. "Er war der König der Gefängnisse und seine Macht kannte keine Grenzen", hieß es 2013 in einem Bericht der Zeitung "El Periodico". Der Leiter der Kommission gegen Straffreiheit, Ivan Velasquez, sagte: "Für viele Häftlinge stellte Lima die wahre Autorität dar."

Innenminister Francisco Rivas schilderte Szenen großer Brutalität: Vier der Opfer seien enthauptet worden, einer sei verbrannt worden. Die Kämpfe hatten begonnen, als Strafgefangene, die einem inhaftierten Drogenbaron gegenüber loyal sind, eine Handgranate auf eine rivalisierende Gruppe warfen, sagte der Minister. Die angegriffene Gruppe zählte demnach zu den Gefolgsleuten Limas.

(APA/DPA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.