Kickls 24-Stunden-Twitter-Offensive

LPD Wien
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Nur die nötigsten Informationen für kritische Medien, dafür Info-Zuckerln für die Braven? Mitnichten. Wiens Polizei darf nun twittern. Und zwar alles. Und für alle (also für alle, die auf Twitter sind). 24 Stunden lang.

Das dürfte selbst für die nimmermüde Twitteria ein bisschen viel sein: Die Wiener Polizei twittert. Das ist an sich nicht neu. Dass sie aber alles twittert, was sie so macht - das gab es erst einen Tag lang, voriges Jahr. Nun ist es wieder soweit. Und so liest man seit Samstag, 7 Uhr, unter dem Hashtag #24h133, dass in Simmering ein 50-Jähriger mit nacktem Oberkörper unterwegs ist. Und dass sich "Konrad 1" dies mal ansehe. Lautmalerischer Zusatz-Hashtag: "123Oberkörperfrei".

Man erfährt von der @LPDWien auf dem Kurznachrichtendienst auch, dass "die Kollegen von Theodor 4" kommen sollen, weil angeblich ein Hund "auf der Straße" (wo jetzt genau?) herumläuft. Ein "eh kleiner" Hund. Dass in #Margareten "gedealt" wird und sich "Emil 6" das mal ansieht. Danke, LPD Wien.

Und ja, die Streife "Siegfried 7" muss ausrücken, weil in #Döbling auf der Straße gestritten wird.

Nervenzerfetzend ist all das nicht. Es liefert aber einen schönen Einblick in die Alltagswelt der Polizei einer Großstadt. Natürlich ist es auch eine Image-, pardon, Info-Offensive, von der (sich) FPÖ-Innenminister Herbert Kickl positive Effekte erhofft; diese sind aber vergänglich: Denn das ganze Info-Feuerwerk wird nach 24 Stunden wieder erlöschen.    

O.k., einer geht noch: "In #Döbling ist eine Kreuzung wegen eines Mobilklos nicht einsehbar. Eine gläserne Toilette würde hier helfen. Wir schaun uns das mal an. #24h133"

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