Wie gefährlich sind Masern?

Masern in einer Illustration aus „Meyers Konversationslexikon“ 1897.
Masern in einer Illustration aus „Meyers Konversationslexikon“ 1897.(c) imago/imagebroker
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Obwohl die Infektionskrankheit längst ausgerottet sein könnte, vergeht seit Jahresbeginn kaum eine Woche ohne neue Ansteckungen. Begleitet von der ewigen Debatte über eine Impfpflicht.

Wien. 67 bestätigte Masernfälle gibt es in Österreich in diesem Jahr bereits. Zum Vergleich: 2018 wurden 77 Erkrankungen gemeldet, davon 44 in Wien.

Betroffen waren nach dem jüngsten Ausbruch in Kärnten sämtliche Bundesländer mit Ausnahme von Niederösterreich und dem Burgenland. 36 Erkrankungen gab es in der Steiermark, 15 in Salzburg, je vier in Kärnten und Tirol, drei in Wien und je eine in Oberösterreich und Vorarlberg. In Kärnten kam es am Montag zu einem regelrechten Ansturm auf das Gesundheitsamt in Klagenfurt, in dem man sich kostenlos impfen lassen kann. Mehr als 1000 Impfungen wurden dort seit vergangener Woche durchgeführt.

In Vorarlberg führte die Erkrankung eines Volksschülers auf Anordnung der Landessanitätsdirektion zur Schließung der betroffenen Schule. Sie wird derzeit desinfiziert. Bis auf die Direktorin war keine der Lehrpersonen nachweislich geimpft, für diese gilt nun eine 18-tägige Quarantäne.

Tödliche Infektionskrankheit

Masern sind alles andere als eine harmlose Kinderkrankheit. In 20 Prozent der Fälle treten Komplikationen wie Mittelohr- und Lungenentzündungen auf. Bei zwei von 1000 Fällen sind Gehirnentzündungen die Folge – mit dramatischen Verläufen bis hin zu Todesfällen. Die meldepflichtige Viruserkrankung wird durch Tröpfcheninfektion übertragen.

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