Staatsanwalt ermittelt gegen Kinderpsychiater Friedrich

Kinderpsychiater Max Friedrich
Kinderpsychiater Max Friedrich(c) Die Presse (Fabry Clemens)
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Wegen des Verdachts auf falsche Aussage in zwei Fällen laufen Ermittlungen gegen den Gutachter Max Friedrich. Zwei Männer wurden wegen Gutachten von Friedrich verurteilt, zumindest einer davon schuldlos.

Die Kritik an den Gutachten des renommierten Kinderpsychiaters Max Friedrich könnte nun auch strafrechtliche Folgen haben: Gegen Friedrich läuft in Klagenfurt ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf falsche Aussage, berichtet der ORF. Anlass dafür waren Gutachten von Friedrich, die zur Verurteilung von zwei Kärntner führten.

Ein 35-jähriger Kärntner wurde vor eineinhalb Wochen vom Vorwurf des Kindesmissbrauchs freigesprochen, nachdem er 22 Monate im Gefängnis gesessen war. Das Gutachten im Prozess stammt aus der Feder von Max Friedrich. Auch ein anderer wegen Kindesmissbrauchs Verurteilter - wieder war Friedrich Gutachter - stellte nach dem Absitzen einer fast fünfjährigen Haftstrafe einen Antrag auf Wiederaufnahme seines Prozesses. Außerdem erstattete er Anzeige gegen Friedrich wegen falscher Beweisaussage.

Der Verurteilte verweist dabei auf ein Gutachten des Gerichtspsychiaters Reinhard Haller, demzufolge das angebliche Opfer an einer schweren Persönlichkeitsstörung leide und daher Zweifel an seiner Glaubwürdigkeit bestehen. Das Ermittlungsverfahren läuft bereits seit einem Jahr.

Friedrich meinte gegenüber Ö1 zum vorliegenden Fall, dass es öfters vorkomme, dass Gutachter unterschiedlicher Meinung seien. Er selbst sei es gewesen, der den Gutachter Haller dem Gericht vorgeschlagen habe. Wenn die betroffene Patientin eine Persönlichkeitsstörung habe, könne das durchaus eine Folge dessen sein, was ihr widerfahren ist.

(Red.)

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