Bären werden wieder aktiv: Bienenstöcke in Kärnten geplündert

Die Zahl der Braunbären in Kärnten wird jedoch vorerst gering bleiben, die Weibchen
bleiben weiter im Süden.

Die Bären wachen langsam wieder aus dem Winterschlaf auf, wie jüngst wieder gemeldete Plünderungen von Bienenstöcken in Kärnten zeigen. Erst in den vergangenen Tagen schlug ein Bär in Ferlach zu, berichtete die Polizei. Die Zahl der Braunbären in Kärnten wird jedoch vorerst gering bleiben, glauben Experten.

"Letztes Jahr gab es wahrscheinlich nur zwei Bären", sagte Felix Knauer. Der Wissenschafter von der Veterinärmedizinischen Universität Wien betreut ein Projekt zum Populationsmanagement und -monitoring in den Alpen und den nördlichen Dinariden am Balkan. Bisher suchten sich nur männliche Bären ein Revier auf Kärntner Gebiet. Weil die Weibchen weiter im Süden, in Slowenien und noch weiter südlich bleiben, ist nicht mit einer wachsenden Population zu rechnen, so Knauer. "Es sind wenige Männchen, die so weit gehen. Deshalb wird es bei einer Handvoll Bären bleiben."

Warum die Weibchen nicht nach Norden wandern, ist nicht ganz klar. Knauer könnte sich vorstellen, dass sich daran dann etwas ändert, wenn sie an der nördlichen Ausbreitungsfront nicht mehr gejagt würden. "Wenn man zum Beispiel um Tolmin keine Weibchen mehr jagen würde, würde die Ausbreitung nach Norden eher funktionieren."

Seit Herbst läuft in Kärnten ein Projekt zum genetischen Monitoring, bei dem man mit der Jägerschaft zusammenarbeitet. An Bäumen werden "Haar-Fallen" angebracht: In etwa drei Metern Höhe wird dafür ein Kübel mit Mais aufgehängt. Wenn ein Bär hinaufklettert, um sich das Futter zu holen, hinterlässt er Haare am Baumstamm, die eingesammelt und genetisch ausgewertet werden.

(APA)

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