Grubenunglück in Lassing

„Es ist, als wär's nur einen Monat her“

Am Vormittag des 17. Juli bricht die Talkgrube in Lassing ein, Georg Hainzl wird verschüttet. Zu Mittag bildet sich ein Krater, eine sogenannte Binge, eine Siedlung droht einzusinken. Am Abend passiert noch ein Einbruch in der Grube.
Am Vormittag des 17. Juli bricht die Talkgrube in Lassing ein, Georg Hainzl wird verschüttet. Zu Mittag bildet sich ein Krater, eine sogenannte Binge, eine Siedlung droht einzusinken. Am Abend passiert noch ein Einbruch in der Grube.(c) APA/HANS KLAUS TECHT (HANS KLAUS TECHT)
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Vor 20 Jahren wurden beim Grubenunglück in Lassing elf Menschen verschüttet, einer wurde gerettet, zehn sind tot. Über drei Wochen „Horror in Zeitlupe“, das große Wunder, offene Wunden und einen Ort, der endlich einen Abschluss finden will – trotz der vielen Opfer, die diese Katastrophe noch gefordert hat. ?

Es gibt Tage, nach denen ist nichts, wie es war. Ereignisse, die für immer bleiben, das Leben teilen, in ein Vorher, ein Nachher. Wenn man mit Fritz Stangl spricht, ist klar, was das für ihn bedeutet. Wenn ihm, einem stämmigen Mann, dem Ortschef seit bald 20 Jahren, die Stimme bricht, wenn er vom Sommer 1998 erzählt.

Für Stangl – und ganz Lassing – war es nicht ein Tag, nicht ein Ereignis, es war „Horror in Zeitlupe“, sagt er über die knapp drei Wochen, in denen um das Leben von erst elf, dann zehn Männern gebangt und um ihre Rettung gerungen wurde.

Am 17. Juli wurde im Bergwerk ein Bergmann, Georg Hainzl, verschüttet. Am Abend kam es zu einem weiteren Einbruch, bei dem zehn Männer, neun Kumpel und ein Geologe, die in die Talkummine geschickt worden waren, um diese zu stabilisieren, verschüttet wurden. Nach neuneinhalb Tagen wurde Georg Hainzl gerettet, die anderen zehn Männer sind noch immer im Berg begraben. 20 Jahre ist das nun her.

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