Land und Bund haben Unterstützung mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds zugesagt. Die Arlberg-Bahnstrecke bleibt voraussichtlich bis Freitagabend gesperrt.
Die Aufräumarbeiten nach den heftigen Unwettern mit Starkregen und Murenabgängen im Arlberggebiet laufen auf Hochtouren. Besonders betroffen sind Pettneu am Arlberg und die Fraktion Schnann. Land und Bund sagten Unterstützung mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds zu.
Während die Stanzertalstraße (L68) am Donnerstag gegen 13 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden konnte, blieb die ÖBB-Arlbergstrecke zwischen Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg vorerst gesperrt. Die Sperre dürfte ersten Schätzungen zufolge noch bis morgen, Freitag, Abend andauern. Zwischen Landeck/Zams und Bludenz in Vorarlberg wurde daher ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Mehr als 60 Liter Regen pro Quadratmeter
Die Unwetter waren am Mittwoch gegen 18.30 Uhr über den Bezirk Landeck gezogen. Innerhalb kurzer Zeit stiegen die Pegel der Bäche an. Selbst ein rund 60.000 Kubikliter fassendes Geschiebebecken in Pettneu füllte sich innerhalb kurzer Zeit und ging über. Ein Murenabgang und Schlammlawinen führten zu Vermurungen und Verklausungen. Zudem rutschten Baumstämme und Geröll in die Rosanna. Laut einer Schätzung der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) fielen im Bereich Pettneu innerhalb kurzer Zeit über 60 Liter Regen pro Quadratmeter. An den Messstationen in St. Anton am Arlberg und am Galzig wurden 44,4 bzw. 35,5 Liter gemessen.
Rund 180 Feuerwehrmitglieder und Freiwillige begannen bereits in den Nachtstunden mit den Aufräumarbeiten. Am Donnerstag wurden sie vom Katastrophenzug Landeck unterstützt. Mit schwerem Gerät beseitigten sie Geröll, Schlamm und Baumstämme. Laut Manfred Matt, dem Bürgermeister von Pettneu, hätten die Murenverbauungen und Geschiebebecken Schlimmeres verhindert. "Oberste Priorität" habe jetzt die bestmögliche Räumung der Geschiebebecken, um deren Leistungskapazität wieder zu erhöhen, so Matt. Für Donnerstagabend waren neuerlich Gewitter prognostiziert.
Die Schäden an den Häusern in Schnann hielten sich in Grenzen. Stark betroffen war jedoch das Gewerbegebiet. Zwei Betriebe wurden durch Hochwasser und Schlamm in Mitleidenschaft gezogen. Durch den Rückstau der Rosanna sei nämlich Wasser in das Gewerbegebiet geronnen.
Mittel aus dem Katastrophenfonds
Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) dankte den Einsatzkräften und lobte die nachbarschaftliche Hilfe zwischen den Feuerwehren der gesamten Region. Landesrat Bernhard Tilg (ÖVP) verwies darauf, dass private Schäden im Rahmen des Landes-Katastrophenfonds finanziell gestützt werden. Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte auf Facebook, dass die Bundesregierung den Betroffenen mit Mitteln aus dem Katastrophenfonds helfen werde.
(APA)