Prognose: Rot gewinnt – im Weinjahr 2018

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Die Landwirtschaftskammer rechnet mit einer leicht über dem Durchschnitt liegenden Erntemenge und einem vollreifen Jahrgang.

Wien. Rotweintrinker, Liebhaber von Burgundersorten sowie Chardonnay dürfen sich auf den Weinjahrgang 2018 freuen. Österreichs Winzer verbuchen heuer nicht nur eine besonders frühe Weinernte, es wird auch ein recht vollreifer Jahrgang. Teilweise – allen voran im Burgenland – wurde schon mit der Ernte der frühreifen Sorten begonnen.

„Die Haupternte startet nächste Woche und wird rund drei Wochen dauern. In der Steiermark oder der Wachau wird man Anfang September bzw. in der zweiten Septemberwoche beginnen“, sagt Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager, am Freitag, bei einer Pressekonferenz der Landwirtschaftskammer. Er rechnet mit einer leicht über den Durchschnitt liegenden Erntemenge von 2,6 Millionen Hektoliter (der Durchschnitt liegt bei 2,5 Mio. Hektoliter). Die Reben profitierten vom relativ späten Austrieb, was Spätfrostschäden verhinderte, einer sehr frühen Rebblüte im Mai und einem geringen Krankheitsdruck (dank der Trockenheit gab es kaum Pilzerkrankungen).

Aufgrund geringen Niederschlags und der Temperaturen ist mit einem vollreifen, kräftigen Jahrgang zu rechnen. Das entspricht nicht unbedingt dem Kunden-Geschmack. Schmuckenschlager: „Der Trend geht Richtung leichte, fruchtige, trinkfreudige Rotweine.“ Auch das ein Grund, warum mit der Lese früh begonnen wird, damit die Trauben nicht weiter ausreifen. Generell mache sich seit zehn Jahren der Klimawandel bemerkbar, weshalb zwar noch keine Nordhänge bepflanzt werden, viele Winzer allerdings in höheren Lagen Wein auspflanzen. In allen Weinbaugebieten ist mit guter Ernte hinsichtlich Menge und Qualität zu rechnen. Nur extrem niedrige Preise für Trauben, die Winzer direkt dem Handel liefern, bereiten Schmuckenschlager Sorge. Er appelliert, faire Preise zu zahlen, andernfalls gebe es bald keine reinen Traubenproduzenten. (ks)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.08.2018)

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