Sturmtief "Fabienne" fordert Todesopfer in Deutschland

Ein zerstörtes Auto in Langen (Hessen)
Ein zerstörtes Auto in Langen (Hessen) imago/Patrick Scheiber
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Eine Frau wurde in Bayern von einem Baum erschlagen, ein vierjähriger Bub schwebt in Lebensgefahr. In Österreich verlief der erste Herbststurm dieses Jahres weit
weniger heftig als zunächst befürchtet

Der erste schwere Sturm im kalendarischen Herbst hat große Schäden in Süd- und Mitteldeutschland verursacht und ein Todesopfer gefordert. In Österreich sorgten Ausläufer des Tiefs "Fabienne" zwar für Windspitzen zwischen 130 und 150 km/h auf den Bergen, die befürchteten großen Schäden blieben aber aus.

In Deutschland waren Feuerwehr und Technisches Hilfswerk im Dauereinsatz. Die Reisepläne Tausender wurden durcheinandergewirbelt. Von "Fabienne" waren besonders Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg und Bayern betroffen. Auf einem Campingplatz in Bayern erschlug ein umstürzender Baum eine 78 Jahre alte Frau. Sie starb noch am Unglücksort. In Baden-Württemberg wurde ein Vierjähriger lebensgefährlich verletzt. Eine Orkanböe hatte in Epfenbach eine große Buche auf das Auto kippen lassen, in dem er saß.

Zahlreiche Bäume stürzten im Süden Deutschlands auch auf Bahngleise und Oberleitungen. Der Verkehr war stundenlang eingeschränkt. In Stuttgart, München, Nürnberg, Regensburg und Basel stellte die Bahn Hotel-Züge bereit, um gestrandete Fahrgäste unterzubringen. Am Montag waren fast alle Hauptstrecken wieder frei. Es war aber weiter mit Verspätungen zu rechnen. Gesperrt war noch die IC-Strecke Nürnberg-Regensburg.

Die Feuerwehren waren - wie hier in Hessen - im Großeinsatz
Die Feuerwehren waren - wie hier in Hessen - im Großeinsatz imago/Patrick Scheiber

In einigen Regionen kam es zu Unfällen im Bahnverkehr, die aber glimpflich verliefen: In Sachsen und Bayern kollidierten Züge mit umgestürzten Bäumen. Mehrere Triebwagen wurden beschädigt, verletzt wurde jedoch niemand. Am Frankfurter Flughafen - Deutschlands größtem Airport - waren die Sturmfolgen ebenfalls zu spüren. Etwa 130 Flüge, darunter auch einige Richtung Österreich, waren am Sonntag wegen des Sturms und Regens abgesagt worden. Das Sturmtief "Fabienne" streifte zudem das Münchner Oktoberfest. Einige Fahrgeschäfte stellten am Sonntagabend zeitweise ihren Betrieb ein.

In Österreich weniger heftig als befürchtet

In Österreich rückten die Feuerwehren zu hunderten zusätzlichen Einsätzen aus, um abgebrochene Äste, umgestürzte Bäume oder Schilder und beschädigte Hausdächer zu sichern. In Tirol wurde ein Autofahrer durch einen Baum in seinem Wagen eingeklemmt, er wurde unverletzt geborgen. Josef Haslhofer, Meteorologe der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Salzburg, erklärte, weshalb der Sturm weniger heftig ausfiel als vorhergesagt: "Über Deutschland war der Sturm noch sehr massiv, aber es hat sich dann davor ein Gewitter gebildet, das deutlich Energie rausgenommen hat."

In der Steiermark musste die Feuerwehr Mitterberg zu einem Brand, nachdem ein Baum auf eine Stromleitung gefallen war.
In der Steiermark musste die Feuerwehr Mitterberg zu einem Brand, nachdem ein Baum auf eine Stromleitung gefallen war. APA/BFV LIEZEN/SCHLÜSSLMAYR

In Tschechien führte "Fabienne" vor allem zu Stromausfällen. Am Montag waren den Energieversorgern zufolge noch rund 70.000 Haushalte ohne Strom, in der Nacht waren es doppelt so viele gewesen. Bei Olomouc (Olmütz) im Osten des Landes wurden zwei Menschen verletzt, als ein Baum auf ihr Wochenendhaus fiel, wie die Agentur CTK berichtete. In der Schweiz traf "Fabienne" laut Agentur SDA vor allem den Flugverkehr. An den Flughäfen Zürich, Basel und Genf gab es am Sonntagabend bei fast allen Starts und Landungen deutliche Verspätungen.

(APA/dpa)

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