Ex-Partnerin in Schwechat erstochen: Prozess am Freitag in Korneuburg

Der Beschuldigte spricht laut Verteidiger Nikolaus Rast von Notwehr. Der Mann soll seine Ex-Lebensgefährtin in ihrer Wohnung in Schwechat mit fünf Messerstichen getötet haben, als er die Kinder für einen Urlaub abholte.

Weil er die Mutter seiner beiden Kinder erstochen haben soll, muss sich ein 32-Jähriger am kommenden Freitag am Landesgericht Korneuburg wegen Mordes verantworten. Der Beschuldigte spricht laut Verteidiger Nikolaus Rast von Notwehr. Der Mann soll seine Ex-Lebensgefährtin in ihrer Wohnung in Schwechat mit fünf Messerstichen getötet haben, als er die Kinder für einen Urlaub abholte.

Der Angeklagte und das Opfer waren mehr als acht Jahre lang ein Paar. Nach der Trennung im August 2017 vereinbarten sie die gemeinsame Obsorge ihrer beiden Kinder. Laut Staatsanwaltschaft soll es immer wieder zu Streitigkeiten über Obsorge und Erziehung gekommen sein, die auch vor Gericht ausgetragen wurden.

Heuer am 26. März wollte der Angeklagte mit seiner neuen Partnerin und deren Tochter zu seiner ehemaligen Lebensgefährtin fahren, um seine beiden Kinder für einen gemeinsamen Osterurlaub abzuholen. Laut Staatsanwaltschaft soll der 32-Jährige geplant haben, seine Ex-Freundin bei dieser Gelegenheit unbemerkt zu töten. Der Mann gab jedoch bei der Polizei zu Protokoll, dass die 33-Jährige mit einem Messer auf ihn losgegangen sei.

Der Anklage zufolge soll der Beschuldigte die Frau in der Küche attackiert haben, als die beiden Kinder im Alter von drei und fünf Jahren draußen warteten. Der erste Stich traf den Oberbauch. Die Frau soll versucht haben, ihre Kinder zu Hilfe zu rufen und zur Wohnungstür zu gelangen. In Folge soll der Mann das Opfer vier Mal in den Rücken gestochen haben, sodass es verblutete.

32-Jähriger fügte sich selbst Wunden zu

Der 32-Jährige fügte sich selbst eine stark blutende Schnittwunde an der Beugesehne des linken Zeigefingers zu, die er notdürftig versorgte. Das Messer, die Handschuhe sowie das Handy des Opfers soll er in einen Plastiksack gegeben und ein zweites Paar Handschuhe angezogen haben.

Ohne sich etwas anmerken zu lassen, fuhr der Mann danach mit seiner neuen Partnerin und den drei Kindern ins Waldviertel. Sein Mandant habe die Nerven verloren, sagte Rechtsanwalt Rast. Während der Autofahrt soll der 32-Jährige mit dem Handy des Opfers seine Nummer gewählt und ein 16-minütiges Telefonat vorgetäuscht haben. Am Urlaubsort gab er vor, sich in einem Stall die Schnittwunde zugefügt zu haben, und fuhr ins Spital. Die Verletzung musste operiert werden.

Auf dem Weg ins Krankenhaus soll der 32-Jährige laut Anklage die von der Wohnung mitgenommenen Gegenstände in der Donau entsorgt haben, wobei der getragene Handschuh mit der Schnittbeschädigung versehentlich im Auto blieb. Dieser wurde von der Polizei sichergestellt.

(APA)

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