Starkregen sorgt für zahlreiche Einsätze in Tirol, Brenner wieder befahrbar

Murenabgang am Brenner
Murenabgang am BrennerScreenshot/ Twitter
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Die Südtiroler Brennerautobahn war am Montagvormittag erneut vorübergehend gesperrt. Am Wochenende war die A22 wegen eines Murenabgang bereits unbefahrbar gewesen. Besonders von Unwettern betroffen sind auch Osttirol und das Zillertal.

Die Südtiroler Brennerautobahn (A22) hat nach einer kurzen Sperre am Montagvormittag wieder geöffnet werden können. In beide Fahrtrichtungen sei jeweils eine Spur befahrbar, teilte die Verkehrsmeldezentrale Bozen mit. Ein Gegenverkehrsbereich wurde eingerichtet. Es gebe jedoch Stau und Kolonnenverkehr in beide Richtungen, hieß es.

Bereits am Wochenende hatte es nach einem Murenabgang eine Totalsperre der A22 gegeben, die in der Nacht auf Montag wieder aufgehoben worden war. Sonntagabend hatte sich Schlamm und Geröll gelöst und war auf die Fahrbahn gerutscht. In ganz Italien gibt es derzeit schwere Unwetter. Nach den heftigen Regenfällen bleibt die Lage in Teilen Tirols und Südtirols angespannt.

Auf der Nordspur der A22 wurden bei Brennerbad etwa fünf Kilometer unterhalb des Brenners sechs Fahrzeuge erfasst. Ein Lenker wurde dabei leicht verletzt. Auch die Brennerstaatsstraße (SS 12) musste nach einem Murenabgang südlich von Mauls gesperrt werden. Weil auf der A22 in beiden Richtungen zunächst nur ein Fahrstreifen freigegeben wurde, aktivierten die Behörden in Tirol die Lkw-Blockabfertigung auf der Inntalautobahn (A12) bei Kufstein. Ab 5.00 Uhr wurde die maximale Zahl an Schwerfahrzeugen mit 300 pro Stunde limitiert. Die Maßnahme konnte kurz nach 8.30 Uhr wieder beendet werden. Der Stau auf bayerischer Seite löste sich danach langsam auf.

Osttirol und Zillertal stark betroffen

Nach den heftigen Regenfällen bleibt die Lage in Teilen Tirols und Südtirols weiterhin angespannt. In der Nacht auf Montag mussten die Feuerwehren zu zahlreichen Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen waren Osttirol und das Hintere Zillertal. Südlich des Brenners zählte die Landesleitstelle 150 Einsätze.

In Osttirol kam es im Defereggental und im Winkeltal in Außervillgraten zu kleineren Murenabgängen. In Assling ging eine Mure auf den Drauradweg ab. Im Raum Lienz mussten die Feuerwehrleute Wasser aus übergelaufenen Kanälen abpumpen. Vor allem Richtung Kärnten sei die Situation aber sehr angespannt, sagte der Osttiroler Bezirksfeuerwehrkommandant Franz Brunner gegenüber ORF Tirol. Siedlungsräume waren bis dato in Osttirol nicht betroffen.

Im Hinteren Zillertal kam es ebenfalls zu kleineren Murenabgängen. In Finkenberg wurde ein Pkw von den Schlammmassen erfasst. In Ginzling trat ein Bach über die Ufer und verlegte ebenfalls die Straße. Das Tuxertal war Sonntagabend kurze Zeit von der Außenwelt abgeschnitten. In der Zwischenzeit konnten die Straßensperren großteils wieder aufgehoben werden.

(APA)

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