Unwetter: Das große Aufräumen am Tag danach

Sturmschäden auf der Festung Hohensalzburg
Sturmschäden auf der Festung HohensalzburgLANDESPOLIZEIDIREKTION SALZBURG
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In Salzburg flog das Dach der Festung, in Kärnten sind noch Ortschaften abgeschnitten. Am Donnerstag soll es wieder regnen.

Nach dem massiven Unwetter, das vor allem in Salzburg, Kärnten und Osttirol gewütet hat, folgen eine (teilweise) Entspannung und das große Aufräumen. Einsatzkräfte sind mit Aufräumarbeiten beschäftigt, die Bundesregierung kündigt „schnelle und unbürokratische Hilfe“ an – ohne diese näher auszuführen –, und Bundeskanzler Sebastian Kurz verkündete, sich gemeinsam mit Umweltministerin Elisabeth Köstinger in Kärnten ein Bild der Lage machen zu wollen.

Das Tief Vaia, das von Italien aus über die Alpen hinweggezogen ist, hat eine Spur der Verwüstung hinterlassen. In Salzburg hat eine einzige starke Windböe Teile des Dachs der Festung Hohensalzburg abgedeckt. Der Schaden beläuft sich laut Burgverwaltung auf mehrere Hunderttausend Euro. Teile des Dachs landeten auch auf der Trasse des Reißzuges. Die Festung bleibt vorerst geschlossen, man ist damit beschäftigt, sie wetterfest zu machen, immerhin wird für Donnerstag der nächste Regen angekündigt.

Zehntausende ohne Strom

Zehntausende Haushalte waren teilweise ohne Strom, da Bäume auf Leitungen und Trafostationen gekippt waren, vor allem in der Steiermark, in Osttirol, aber auch im südlichen Niederösterreich.

Während sich in Osttirol am Dienstag die Lage etwas entspannte, waren in Kärnten nach wie vor viele Ortschaften abgeschnitten. Der Süden des Landes hat laut ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) in den letzten Tagen so viel Regen abbekommen wie Wien in einem ganzen Jahr. Vor allem Kärnten, aber auch Süd- und Osttirol waren stark betroffen. Spitzenwerte von bis zu 600 Litern pro Quadratmeter wurden gemessen.

Durch zahlreiche Vermurungen waren 17 Kärntner Ortschaften im Drau- und Mölltal am Dienstag nicht erreichbar. Das Lesachtal und Obere Mölltal waren bis Redaktionsschluss nach wie vor nicht erreichbar.
Knapp 1000 Feuerwehrleute waren allein in Salzburg im Einsatz. Rund 200 Einsätze gab es dort wegen Überflutungen, Muren, abgedeckter Gebäude und blockierter Straßen.

Aber auch in Oberösterreich kam es vor allem im Seengebiet im Süden zu rund 190 Feuerwehreinsätzen. Rund 80 Einsätze gab es in Niederösterreich, mehr als 40 in Vorarlberg. Neben Straßensperren gab es auch massive Beeinträchtigungen im Bahnverkehr, etwa auf der Brennerbahnstrecke in Tirol, auf der Südbahnstrecke am Semmering und auf der Arlbergbahnstrecke. Im Drautal hatte die Bahn den Betrieb eingestellt, Gleisanlagen waren überflutet. Insgesamt rechnet die Wiener Städtische Versicherung mit Schäden von fünf Millionen Euro durch den Sturm. Allein das Land Tirol spricht von Schäden, „die in die Millionen gehen“.

Während am Mittwoch ein Zwischenhoch für Entspannung sorgen soll, kündigt sich für Donnerstag das nächste Italientief an – mit Regen im Süden und Südwesten.

(Red.)

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