270 Millionen Euro Schaden durch Naturkatastrophen

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THEMENBILD: DUeRRE / TROCKENHEIT / LANDWIRTSCHAFTAPA/ROLAND SCHLAGER
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Österreichische Bauern erlitten deutlich mehr Schäden durch Überschwemmungen, Hagel oder Dürre als ursprünglich geschätzt. Mehr als die Hälfte der Versicherungsprämien zahlt künftig der Staat.

Die Hagelversicherung hat ihre Schätzung für die Schäden durch Naturkatastrophen deutlich erhöht. 270 Mio. Euro dürfte die Landwirtschaft heuer dadurch verlieren, teilte die Versicherung am Mittwoch mit, Anfang August hatte sich die Schätzung noch auf 210 Mio. Euro Schaden belaufen.

"In den letzten sechs Jahren gab es fünf Jahre mit einem Schaden jenseits der 200 Mio. Euro", so die Bilanz des Vorstandsvorsitzenden der Österreichischen Hagelversicherung, Kurt Weinberger. Die derzeit noch als Rekorde geltenden hohen Temperaturen würden wohl in Zukunft als Normalität gelten, wenn der CO2-Ausstoß weiter steige, heißt es in der Aussendung.

2018 war der zweitwärmste Frühling und der viertwärmste Sommer der Messgeschichte und dürfte das viertwärmste jemals verzeichnete Jahr werden. Zwar fielen Spätfroste aus, aber "der wärmste April seit dem Jahr 1800" habe zu einer explosionsartigen Vermehrung des Rübenrüsselkäfers geführt. "Ein Drittel der Zuckerrübenanbaufläche wurde de facto aufgefressen", der Schaden betrage 10 Mio. Euro, wobei 85 Prozent der Rübenanbaufläche umfassend versichert seien.

In weiten Teilen der Steiermark, dem südlichen Burgenland und dem Osten Kärntens führten Hagel und Überschwemmungen zu 30 Mio. Euro Schaden. Trockenheit im Norden und Westen mit einer durchgehenden Hitzeperiode (Tage über 30 Grad) vom 24. Juli bis zum 23. August und an vielen Orten Niederschläge, die nur ein Fünftel des langjährigen Durchschnitts betrugen, führten zu 230 Mio. Euro Dürreschäden. Den Bauern geholfen habe die Dürreindexversicherung für Grünland und Mais, Zuckerrübe sowie Winterweizen. Diese soll ab 2019 auf Soja und Winterroggen ausgeweitet werden, erinnert die Hagelversicherung.

Staat erhöht Prämie

Wobei der Steuerzahler die Bauern bei der Versicherung unterstützt: Ab 2019 trägt die öffentliche Hand 55 Prozent (statt 50 Prozent) der Versicherungsprämie bei allen landwirtschaftlichen Kulturen für die Risiken Hagel, Frost, Sturm, Dürre und Überschwemmung. Außerdem erhalten künftig Landwirte auch 55 Prozent der Versicherungsprämie gegen Tierseuchen und Tierkrankheiten vom Staat. Außerdem wurde die Versicherungssteuer von 11 Prozent der Versicherungsprämie auf 0,2 Promille der Versicherungssumme gesenkt.

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