Eine "Quelle der Liebe" für das Krankenhaus Nord

U-KOMMISSION KH NORD: FASCHING
U-KOMMISSION KH NORD: FASCHINGAPA/HERBERT PFARRHOFER
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Der Energetiker Christoph Fasching wehrt sich gegen Vorwürfe, er habe keine Leistung für sein Honorar von 95.000 Euro erbracht. Der "Kurier" zitiert aus seinem angeblichen Leistungsprotokoll.

Bekommt der Krankenanstaltenverbund ( KAV) die 95.000 Euro für eine „energetische Reinigung“ des Krankenhauses Nord zurück? Die jüngsten Aussagen des selbst ernannten Bewusstseinsforschers Christoph Fasching in der U-Kommission legen nahe, dass es zumindest schwieriger werden könnte, berichtet der "Kurier".

Fasching erklärte dem Gremium am Dienstag, seine Leistung klar dokumentiert zu haben – und widersprach damit dem KAV. „Herr F. hat für den Auftrag weder eine Leistungsbeschreibung noch eine entsprechende Dokumentation der Leistungen vorgelegt“, hatte der KAV bisher betont. Damit sei die Rückforderung des Honorars rechtlich fundiert.

Fasching erklärte hingegen, ein 15-seitiges Angebot mit „klar definierter Leistung“ vorgelegt, sowie nach Abschluss der Arbeit auch ein Protokoll von 36 Seiten übermittelt zu haben.

"Keine nachvollziehbare Dokumentation der Leistung"

Der Kurier zitiert aus einem Teil der Leistungsbeschreibung, die mit 20. Dezember 2017 datiert ist. „Wir haben damit eine Oase geschaffen, die in einem schwer belasteten Umfeld die Ausnahme darstellt“, schildern darin Fasching und seine Kollegin ihr Wirken auf der krisengeschüttelten Baustelle. „Und diese Oase ist von Bestand. Dafür sorgt das besondere Bewusstsein, das wir hier verankern durften.“ Und weiter: „Alles unterliegt einem ständigen Verfall. [...] Die fest im Gebäude verankerte Quelle der Liebe versorgt das Gebäude ständig mit frischer Energie, welche diesen Verfall deutlich verlangsamt.“

Der KAV beharrt auf seinem Standpunkt: „Herr F. hat keine nachvollziehbare Dokumentation der Leistungen vorgelegt“, sagte eine Sprecherin zum "Kurier". Der KAV habe die Auftragssumme bereits schriftlich zurückgefordert. Fasching habe das Schreiben unbeantwortet gelassen. Jetzt sollen rechtliche Schritte folgen. Der Spitalsbetreiber bezweifelt zudem, dass das Protokoll, das Fasching vor der U-Kommission ins Treffen führte, überhaupt existiert. „Ob ein paar Seiten über Liebe und Wohlfühlen im Gebäude rechtlich als Leistungsbeschreibung gelten, darf bezweifelt werden.“

Für die Opposition im Rathaus ist die Causa ein gefundenes Fressen: „Es ist unglaublich, wofür der KAV und das rot-grüne Wien unser Steuergeld verschwendet“, sagt Wolfgang Seidl (FPÖ). „Mit diesen Vorfällen müssen sich jetzt die Gerichte beschäftigen“, betont auch Ingrid Korosec (ÖVP). Wie berichtet, ermittelt die Staatsanwaltschaft bereits.

>>> Bericht im "Kurier".

(red.)

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