Fünf Tourengeher von Lawine in Osttirol erfasst

Kals am Großglockner
Kals am GroßglocknerImago
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Neuschnee und der starke bis stürmische Nordwestwind haben im Westen Österreichs für einen Anstieg der Lawinengefahr gesorgt.

Fünf Skitourengeher sind am Samstag im Gemeindegebiet von Kals am Großglockner (Bezirk Lienz) von einer Lawine erfasst worden. Zwei der Wintersportler wurden komplett-, drei teilverschüttet, berichtete die Polizei. Die drei Teilverschütteten konnten sich selbst befreien und die anderen beiden Kameraden bergen. Alle Beteiligten blieben unverletzt.

Die fünf Einheimischen im Alter von 49 bis 57 Jahren waren gegen 13.15 Uhr nördlich der Glorerhütte in der Glockerngruppe von der Lawine überrascht worden. Die drei Teilverschütteten befreiten sich selbst, setzten die Rettungskette in Gang und begannen sofort mittels LVS-Gerät mit der Suche nach den verschütteten Kameraden. Innerhalb kurzer Zeit gelang ihnen die Bergung.

Anschließend wurden sie per Hubschrauber ausgeflogen. Im Einsatz standen die Notarzthubschrauber "Heli 6" aus Salzburg, "Martin 4" aus Matrei in Osttirol sowie der Polizeihubschrauber "Libelle Tirol".

Lawinengefahr in Tirol

Neuschnee und der starke bis stürmische Nordwestwind haben im Westen Österreichs für einen Anstieg der Lawinengefahr gesorgt. Die Experten in Tirol und Vorarlberg stuften sie oberhalb von 2200 Metern verbreitet als erheblich, also mit "Stufe 3" der fünfteiligen Skala ein.

Laut dem Tiroler Lawinenwarndienst waren vor allem in Kammlagen, Rinnen und Mulden sowie oberhalb der Waldgrenze störanfällige Triebschneeansammlungen zu finden. Schon einzelne Wintersportler können stellenweise Lawinen auslösen, hieß es. Die Gefahrenstellen lagen an Steilhängen aller Expositionen. An sehr steilen West-, Nord- und Osthängen seien sie jedoch häufiger zufinden. Auch Fernauslösungen seien vereinzelt möglich. Als ungünstig einzustufen waren insbesondere Übergänge von wenig zu viel Schnee. Touren und Variantenabfahrten erforderten Erfahrung in der Beurteilung der Lawinengefahr und Zurückhaltung, warnten die Experten.

Situation in Vorarlberg

Die Gefahrenstellen in Form frischer Triebschneeansammlungen waren vor allem oberhalb von rund 2000 Metern in kammnahen Steilhängen aller Expositionen sowie in eingewehten Rinnen und Mulden zu finden. Diese seien bereits mit geringer Zusatzbelastung auslösbar, hieß es. Zudem würden die Gefahrenstellen untertags an Umfang und Größe zunehmen. Auch seien im schattseitigen Steilgelände oberhalb von etwa 2200 Metern teilweise ungünstige Zwischenschichten in der Altschneedecke, die von außen nicht erkennbar seien.

(APA)

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