Skitouren: Der gefährliche Ruf der Berge

In den vergangenen Jahren boomte das Geschäft mit Skitouren. Sporthändler freuen sich über zweistellige Zuwachsraten.
In den vergangenen Jahren boomte das Geschäft mit Skitouren. Sporthändler freuen sich über zweistellige Zuwachsraten.Getty Images/RooM RF
  • Drucken

Geschätzte 600.000 Tourengeher suchen das Abenteuer abseits der Piste. Heuer starben bereits zwölf unter Lawinen. Dabei wäre gerade dieser Winter ein sicherer.

Manchmal meint es das Leben gut mit einem. Etwa mit jenem Skitourengeher, der Ende Jänner am Schönberg zwischen Bad Ischl und Ebensee unterwegs war. Eine Lawine verschüttete den Mann. Das sah zufälligerweise ein 20-Jähriger, der gerade die Ausbildung zum Bergretter macht und privat in dem Gebiet unterwegs war. Kurzerhand organisierte er andere Tourengeher für eine Oberflächensuche und eine Sondierkette – und nach wenigen Minuten war der Verschüttete geborgen. Unverletzt.

So viel Glück hatten zwölf andere Personen in den ersten Wochen dieses Jahres nicht. Sie kamen unter Lawinen ums Leben, 2019 könnte damit in der Statistik wieder ein tragischer Ausreißer nach oben sein. In der gesamten Wintersaison 2017/2018 starben 16 Personen bei Lawinenabgängen.

Dabei wäre heuer ein sicheres Lawinenjahr wegen – so paradox das klingen mag – der heftigen Schneefälle.

„Wenn es auf einmal viel schneit, gibt es eine sehr dichte Schneedecke mit keinen Schwachschichten“, erklärt Gerhard Mössmer von der Bergsportabteilung des österreichischen Alpenvereins. Schneit es dagegen mit tagelangen Pausen immer wieder, bilden sich Schichten. Die Gefahr eines Lawinenabgangs steigt.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Bis zu ein Meter Neuschnee ist im Salzburger Lungau gefallen.
Österreich

Lawinengefahr weicht „perfektem Wintersportwetter“

Nachdem heftige Schneefälle am Wochenende zu einem Lawinentoten und Chaos auf der Brennerautobahn geführt haben, entspannt sich die Situation ab Dienstag von Tag zu Tag.
SALZBURG: ABGESCHNITTENER ORTSTEIL BEI MUHR WIRD WIEDER FREIGEGEBEN
Österreich

Lawinengefahr und hitzige Schnee-Debatten in Tirol

Wer ist für das Schneechaos verantwortlich? Das fragt sich derzeit Tirol. In Kärnten blieb die Lawinensituation weiter angespannt, ein Ort im Salzburger Lungau war einen Tag lang von der Außenwelt abgeschnitten.
In Tirol wurden wegen der starken Schneefälle am Wochenende Notunterkünfte für gestrandete Autofahrer notwendig.
Österreich

Lawinen, Überflutungen und Notunterkünfte

Das Rote Kreuz versorgte in Tirol gestrandete Autofahrer. In Tirol und Kärnten wurden mehrere Menschen nach Lawinenunfällen geborgen. Und in Kärnten hatten die Feuerwehren auch mit Überflutungen zu kämpfen.
Österreich

25 Häuser wegen Lawinenabgängen in Muhr von Außenwelt abgeschnitten

In Salzburg sind 25 Häuser seit Sonntagfrüh nach mehreren Lawinenabgängen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Sperre bleibt bis mindestens Montagfrüh aufrecht.
Österreich

Winterwetter: 1000 Kärntner Haushalte ohne Strom

Die Feuerwehr ist wegen der starken Niederschläge im Dauereinsatz, die meisten Bergstraßen sind wieder befahrbar. In Tirol war nach einem Lawinenabgang der Ort Ginzling im Zillertal nicht erreichbar.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.