Beamte: Weniger Angriffe

Die Angriffe auf Beamte–werden weniger.
Die Angriffe auf Beamte–werden weniger. APA/HERBERT NEUBAUER
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2018 gab es 45 Verurteilungen wegen tätlicher Angriffe. Das sind um 64 Prozent weniger als 2009.

Wien. Auch wenn es nach der tödlichen Messerattacke auf den Leiter des Sozialamts in Dornbirn anders erscheint: Die Angriffe auf Beamte – dazu gehören neben Polizisten und Justizwachebeamten auch Beamte in Behörden – werden weniger. Das geht aus Zahlen des Justizministeriums hervor.

2018 gab es in Österreich demnach 45 Verurteilungen wegen tätlichen Angriffs auf einen Beamten. Im Vergleich zum Jahr 2009, in dem es noch 124 Verurteilungen gab, bedeutet dies einen Rückgang von 64 Prozent. 2009 bearbeiteten die Staatsanwaltschaften etwa 293 Fälle von tätlichen Angriffen, 2017 waren es 249. Im Jahr 2018 gab es mit 179 Fällen im Zehnjahresvergleich erstmals weniger als 200 Anlassfälle. Von 2009 bis 2018 gab es so einen Rückgang von 39 Prozent.

Auch die Zahl der Anklagen ging von 180 im Jahr 2009 auf 115 im Jahr 2017 zurück, im Vorjahr waren es mit 92 Anklagen erstmals weniger als hundert. Von 2009 bis 2018 halbierte sich damit die Zahl der Anklagen.

Bis 1. Februar 2019 fielen heuer bei den Staatsanwaltschaften 17 Delikte an, achtmal wurde 2019 bereits Anklage erhoben, sechs Fälle wurden eingestellt, viermal kam es zu einer Verurteilung. Die Strafen können seit der Strafrechtsnovelle 2017 härter ausfallen: Für einen tätlichen Angriff auf einen Beamten ist eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vorgesehen. Zuvor waren es sechs Monate.

Polizeieinsatz in Dornbirn

Über den 34-Jährigen, der den Dornbirner Sozialamtsleiter erstochen haben soll, wurde inzwischen die Untersuchungshaft verhängt. Dass sein Bruder am Freitag in das Sozialamt kam, sorgte dort für einen Polizeieinsatz. Der Mann habe sich ruhig verhalten, hieß es danach: Er habe ein Schriftstück abholen wollen. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.02.2019)

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