Schäden durch Unwetter

Großeinsatz für Feuerwehren in ganz Ostösterreich, nachdem dort sintflutartige Regenfälle niedergegangen sind.
Großeinsatz für Feuerwehren in ganz Ostösterreich, nachdem dort sintflutartige Regenfälle niedergegangen sind.(c) PRESSETEAM D. FF WR. NEUSTADT
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Im Osten Österreichs sorgten enorme Regenfälle und Hagel für schwere Schäden in der Landwirtschaft sowie überflutete Keller und Straßensperren. In Niederösterreich mussten Schneepflüge gegen Hagel eingesetzt werden.

Eisenstadt/St. Pölten/Graz. Der Starkregen und Hagel am Samstag im Burgenland und in der Steiermark hat (nach einer ersten Schätzung) dort einen Schaden in Höhe von insgesamt etwa einer halben Million Euro verursacht. Das teilte die Hagelversicherung in der Nacht auf Sonntag mit. Insbesondere die kurz vor der Ernte stehenden Erdbeeren wurden massiv geschädigt. Wirtschaftlicher Schaden entstand den Angaben zufolge in beiden Bundesländern auf einer Fläche von knapp 2000 Hektar an Grünland und Ackerland sowie an Obstkulturen. Besonders betroffen waren neben den Erdbeeren auch Marillen, Pfirsiche und Äpfel.

Am stärksten war der Bezirk Mattersburg im Mittelburgenland von den Unwettern betroffen. Dort kämpfte ein Großaufgebot von Feuerwehren gegen Vermurungen und über die Ufer getretene Bäche, die für eine Vielzahl überfluteter Keller sorgten. Der Katastrophenhilfsdienstzug des Bezirks Oberpullendorf musste ausfahren – die Stadt war teilweise ohne Strom, Kanaldeckel seien vom Wasserdruck angehoben worden, berichtete die Feuerwehr: Im Mühlgraben, einer Gasse in der Bezirkshauptstadt, sei das Wasser „wie ein Bach“ einen halben Meter hoch geflossen. In Forchtenstein musste ein Haus evakuiert werden.

Aufräumarbeiten am Sonntag

Nach den starken Regenfällen sind am Sonntag im Bezirk Mattersburg die Aufräumarbeiten im Gang gewesen. Nach Angaben von Richard Resch vom Bezirkskommando waren rund 50 Feuerwehrleute damit beschäftigt, Straßen und Hauseinfahrten vom Schlamm zu befreien sowie Keller auszupumpen. Bis etwa fünf Uhr waren 300 Helfer im Einsatz gestanden.

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) und sein Stellvertreter Johann Tschürtz (FPÖ) haben den Betroffenen der jüngsten Wetterkapriolen rasche Hilfe zugesagt. „Das Land Burgenland fördert über die Katastrophenbeihilfe die Behebung von außergewöhnlichen Schäden, die durch Unwetter entstanden sind“, wurde am Sonntag betont.

Im südlichen Niederösterreich beschäftigten die schweren Gewitter ebenfalls die Einsatzkräfte. Rund 200 Mitglieder von 18 Feuerwehren waren bis etwa ein Uhr morgens im Einsatz, sagte Bezirkskommandant Josef Huber. Hauptsächlich betroffen waren das Wechselgebiet sowie das Pittental. Die meisten Einsätze wurden dabei in Aspang, Tauchen, Edlitz, Grimmenstein und Thomasberg verzeichnet. Viele Straßen seien teilweise fünf bis zehn Zentimeter mit Hagel bedeckt gewesen, erklärte Huber. Die Straßenmeisterei rückte deshalb mit Schneepflügen aus, um die Fahrbahnen von den Hagelkörnern zu räumen.

Bis Donnerstag bleibt es nass und kalt

„Es kam auch zu kleinflächigen Überflutungen“, sagte Huber. Aus der rund 50 Zentimeter unter Wasser stehenden Unterführung der Autobahnraststation Zöbern musste dem Bezirkskommandanten zufolge ein Auto geborgen werden. Insgesamt habe es bis zu 22 Einsatzorte gleichzeitig gegeben. Wobei es auch in Wiener Neustadt während der enormen Regenfälle zu schweren Überflutungen samt Dutzenden Einsätzen der Feuerwehr kam. Auch steirische Feuerwehren mussten in der Nacht auf Sonntag zu mehreren Unwettereinsätzen ausrücken.

Wie geht es mit dem Wetter weiter? Pünktlich zu den „Eisheiligen“, die laut Bauernregel für massive Kälteeinbrüche im Mai sorgen, zeigt sich auch das Wetter in der kommenden Woche kühl und nass. Nach dem Wetterumbruch am Wochenende regnet es zumindest bis zur Wochenmitte durch, wie Meteorologen der ZAMG prognostizierten. Erst am Donnerstag ist Besserung in Sicht. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.05.2019)

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