Messerattacken als unterschätzte Gefahr: Exekutive wird aktiv

Das Mitführen eines Messers zur Selbstverteidigung ist für viele Männer selbstverständlich – besonders für Zuwanderer aus Ländern wie Afghanistan und Syrien.
Das Mitführen eines Messers zur Selbstverteidigung ist für viele Männer selbstverständlich – besonders für Zuwanderer aus Ländern wie Afghanistan und Syrien. Getty Images/EyeEm
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Angriffe mit Messern häuften sich zuletzt massiv. Das Bundeskriminalamt startet demnächst eine „Kampagne gegen Gewalt“, um der Entwicklung nicht „tatenlos zuzusehen“.

Wien. Nicht nur, aber vor allem in Wien vergeht kaum ein Tag ohne Messerangriffe mit Schwerverletzten und Toten. Am Donnerstag ereigneten sich österreichweit gleich vier Attacken, sämtliche Opfer wurden lebensgefährlich verletzt.

Einen Tag zuvor bedrohte ein Mann einen Polizisten mit einem Stanleymesser und wurde angeschossen. Den „gefühlten“ Anstieg solcher Vorfälle belegen auch die Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA). Innerhalb des vergangenen Jahrzehnts stiegen Angriffe mit Stichwaffen um nicht weniger als 300 Prozent. Tendenz steigend.

Das BKA wird daher demnächst eine bundesweite „Kampagne gegen Gewalt“ starten. Ein konkreter Zeitplan steht noch nicht fest, teilte der Sprecher am Freitag im Gespräch mit der „Presse“ mit. Zudem wird die „Screening-Gruppe Frauenmorde“, die vor rund einem halben Jahr eingerichtet wurde, Handlungsempfehlungen für den Ernstfall abgeben. Auch hier steht noch kein Termin fest. Im BKA legt man jedenfalls Wert darauf, dass man dieser Entwicklung nicht „tatenlos zusieht“.

Auch eine Frage der Kultur

Ein Messer zu tragen ist laut Polizei vor allem bei bestimmten Bevölkerungsgruppen aus kulturellen Gründen „zum Standard geworden“. Zwar nicht immer mit der Absicht, es auch zu benutzen, aber in „Ausnahmesituationen“ würde man es eben doch einsetzen – als „Gelegenheitswaffe“.

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