Eine Stadt als Bühne für Jedermann

Im Jubiläumsjahr findet in Salzburg das beliebte „Fest zur Festspieleröffnung“ an zwei Tagen statt.

SALZBURG (c. l.). Es hat gute Tradition, auch wenn das beliebte Fest erst seit 30 Jahren und nicht wie die Festspiele selbst seit 90 Jahren stattfindet: An diesem Wochenende (24./25.Juli) ist die Salzburger Altstadt wieder Bühne für das große „Fest zur Festspieleröffnung“. Der Auftritt von Dutzenden Künstlern, Musikern und Festspielstars ist ein kleines Dankeschön an die Salzburger und die Gäste in der Stadt.

Die Plätze und Innenhöfe, die Gassen und viele Spielorte sind Bühne für große und kleine Künstler, bekannte und weniger bekannte Namen. Heuer findet das „Fest zur Festspieleröffnung“ Samstag und Sonntag und damit an zwei Tagen statt.

Besonders beliebt sind die Begegnungen mit den Stars des heurigen Sommers. Erstmals bei der Autogrammstunde im Salzburg Museum in der Neuen Residenz: Das Neo-Dreamteam des Jedermann, Birgit Minichmayr und Nicholas Ofczarek. Aber auch Mojca Erdmann, Peter Jordan, Sunnyi Melles, André Jung, Genia Kühmeier oder Heinz Zednik werden Autogrammkarten signieren. Peter Jordan, der „Teufel“ aus dem Jedermann, hält ein Seminar über das Leben und Sterben des reichen Mannes inklusive psychologischer Hintergründe und einen Liederabend. Danach gibt es eine Kurzfassung des Stücks als One-Man-Show von Thomas Limpinsel, der den „dünnen Vetter“ gibt.

Hinter die Kulissen der aktuellen Festspielproduktionen kann man blicken, wenn Intendant Jürgen Flimm mit den bildenden Künstlern Daniel Richter und Jonathan Meese über „Lulu“ und „Dionysos“ spricht. Ebenfalls im Programm des Festes: ein Gespräch mit Konzertchef Markus Hinterhäuser und eine Lesung mit dem Team aus der Stefan-Zweig-Produktion „Angst“. Führungen durch die Schau „Das große Welttheater“ sowie durch die Stadt auf den Spuren der Festspiele tragen dem 90-Jahr-Jubiläum Rechnung. Auftritte des Salzburger Straßentheaters, ein Domkonzert, Konzerte des Salzburger A-Capella-Chors oder der Salzburger Virgilschola, Volksmusik, Jazz, die „Cellisten“ der Wiener Philharmoniker – es wird ein abwechslungsreiches und kostenloses Programm über die gesamte Altstadt verteilt geboten.

Seit 1951 ist der Fackeltanz um den Residenzbrunnen Bestandteil der Eröffnungsfeierlichkeiten. Wer es moderner mag, ist beim Ausstellungsrundgang durch die Salzburger Galerien richtig. Das „Fest zur Festspieleröffnung“ beginnt am 24.Juli um 17 Uhr. Programm unter www.salzburgfestival.at.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.07.2010)

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