Stadt Wien: Entspannung am Karlsplatz

Drogenszene. Die Sozialarbeiter von „Help U“ ziehen nach fünf Jahren positive Bilanz. Die Zahl der Interventionen sank von 37.000 im Jahr 2007 auf 19.000 im Vorjahr.

Wien/Apa. Die Wiener Karlsplatzpassage zählt aufgrund der dort ansässigen Drogenszene nicht gerade zu den schönsten Plätzen Wiens. Seit fünf Jahren sind Sozialarbeiter im Rahmen des von der Stadt Wien und den Wiener Linien initiierten Projekts „Help U“ unterwegs. Gestern, Freitag, wurde anlässlich des Jubiläums Bilanz gezogen. „Die Zahl der Einsätze ist sehr, sehr stark zurückgegangen“, resümierte der Wiener Drogenkoordinator Michael Dressel.

Während von 2006 auf 2007 die Zahl der Interventionen von 28.000 auf 37.000 stieg, nahmen diese ab 2008 kontinuierlich ab. So gab es im Jahr 2010 nur noch 19.000 Interventionen. Die Streetworker sind jeweils in Achterteams unterwegs und schreiten bei gesundheitlichen Notfällen oder Konflikten ein. Das „Help U“-Team besteht aus Mitarbeitern des Vereins Wiener Sozialprojekte sowie der Wiener Linien.

Den Rückgang der notwendigen Einsätze führt Dressel auf die Arbeit der Mediatoren sowie die Präsenz der Polizei zurück. Außerdem wurde im Juni wegen des Umbaus der Karlsplatzpassage der Spritzentausch von dort zur Einrichtung Ganslwirt in Mariahilf verlagert. „Wir haben eine starke Reduktion der Szene geschaffen“, sagt die SPÖ-Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely. Gelungen sei dies auch mithilfe sozialer Einrichtungen, in die „sozial desintegrierte Personen“, wie es so schön heißt, untergebracht wurden. Wehsely spricht dabei die Einrichtung TaBeNo an, die seit Sommer 2010 in Betrieb ist. Laut Dressel sind derzeit 40 sozial desintegrierte Personen auf dem Karlsplatz anzutreffen, vor zwei Jahren waren es noch rund 150.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.01.2011)

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