Papst wusch Christen, Muslimen und Buddhisten die Füße

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Franziskus feiert Abendmahlsgottesdienst mit traditioneller Fußwaschung am Gründonnerstag im römischen Stadtgefängnis "Regina Coeli" und hebt Bedeutung des Dienens hervor.

In Rom haben am heutigen Gründonnerstag die Osterfeierlichkeiten mit der traditionellen Fußwaschung begonnen. Papst Franziskus nahm diese an zwölf Häftlingen im römischen Gefängnis Regina Coeli vor. Acht von ihnen sind Katholiken, zwei Muslime, einer ist orthodoxer Christ und einer Buddhist. Sie kommen aus Europa, Afrika und Asien.

Der Ritus erinnert an die Demutsgeste Jesu beim Letzten Abendmahl, wonach der Größte der Diener aller sein soll. Die Häftlinge, denen der Papst die Füße wusch, stammten aus Italien, von den Philippinen, aus Marokko, Moldawien, Kolumbien, Nigeria und Sierra Leone.

Den Besuch begann der Papst am Donnerstagnachmittag auf der Krankenstation der Haftanstalt, bevor er in der zentral gelegenen Rotunde den Gottesdienst mit Fußwaschung feierte. "Jesus verlässt uns nie. Er verzeiht uns immer", sagte der Papst bei der Predigt. Dabei hob er die Bedeutung des Dienens hervor. "Wer führt, muss dienen. Ein guter Chef muss dienen können. Wenn viele Könige, Kaiser und Staatschefs die Lehre Jesu begriffen hätten, wären viele Kriege erspart geblieben", sagte der Heilige Vater. Am Ende des Besuchs fand eine Begegnung mit Insassen der VIII. Abteilung statt, in der unter anderem Sexualstraftäter inhaftiert sind.

Segnung der Heiligen Öle bei der Chrisammesse

Bereits am Donnerstagvormittag segnete Franziskus bei der Chrisammesse im Petersdom die Heiligen Öle, die die Kirche bei den Sakramenten Taufe, Firmung, Krankensalbung und Priesterweihe verwendet. An der Zeremonie beteiligten sich mehrere tausend Geistliche und Seminaristen, die in Rom tätig sind oder dort studieren.

Am Freitag werden die Osterfeierlichkeiten mit der Karfreitagsliturgie (17.00 Uhr) im Vatikan und dem Kreuzweg (21.15 Uhr) am Kolosseum fortgesetzt. Der Kreuzweg erinnert in 14 Stationen an den Leidensweg Jesu. Es ist eine der eindrucksvollsten Zeremonien im römischen Kirchenjahr. Am Samstagabend folgt die mehrstündige Feier der Osternacht im Petersdom, am Ostersonntag die Ostermesse mit dem anschließenden Segen "Urbi et orbi".

(APA)

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