Erzdiözese Wien zu Missbrauchsvorwürfen: "Zweifelsfrei" keine strafbaren Handlungen

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Die Kirche spricht von einer "problematischen Beziehung eines Priesters zu einer 17-Jährigen". Allerdings habe kein Kindesmissbrauch stattgefunden.

Die Erzdiözese Wien hat die schweren Vorwürfe der "Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt" klar zurückgewiesen. Der betroffene Priester sei erst im April 1994 in die Erzdiözese Wien gekommen und könne erst danach im betroffenen Landesschulheim Dienst getan haben. Dies sei knapp vor dem 17. Geburtstag der Betroffenen gewesen, strafbare Handlungen hätten daher "zweifelsfrei nicht stattgefunden".

Es gehe nicht darum, "die jedenfalls problematische Beziehung eines Priesters zu einer 17-Jährigen zu bagatellisieren, aber der suggerierte und nach österreichischem Recht strafbare Kindesmissbrauch durch den Priester hat zweifelsfrei nicht stattgefunden", heißt es in einer Stellungnahme der Erzdiözese gegenüber der APA. Aufgrund der Zeitabfolge sei es "nachweislich falsch", dass es bald nach dem Eintreffen des Mädchens im Jahr 1990 zu sexuellen Aggressionen durch den Priester gekommen sei - wie es die Plattform in ihrer Aussendung suggeriert habe, so die Erzdiözese.

Der Pressesprecher der Erzdiözese verweist in seiner Stellungnahme auch darauf, dass weder Jugendamt noch Bezirkshauptmannschaft eine Anzeige erstattet haben, "obwohl sie über alles informiert waren". Auch das zeige, dass kein Verdacht auf eine strafbare Handlung vorgelegen habe.

Falsch sei unter anderem auch die Behauptung, dass Kardinal Christoph Schönborn der jungen Mutter nicht geholfen habe. Vielmehr habe er erwirkt, "dass der Priester seine Kinder anerkennt und seinen Unterhaltspflichten nachkommt, was für die junge Mutter sehr wichtig war".

(APA)

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