Rom hat einen Apostolischen Visitator für die krisengeschüttelte Kärntner Diözese ernannt. Salzburgs Erzbischof Franz Lackner muss die Vorwürfe gegen den inzwischen in St. Pölten tätigen Bischof Alois Schwarz untersuchen.
Der Vatikan hat aus den Vorwürfen gegen den ehemaligen Kärntner Bischof Alois Schwarz Konsequenzen gezogen: Salzburgs Erzbischof Franz Lackner ist am Donnerstag von Papst Franziskus zum Apostolischen Visitator für die Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt worden. Zuletzt war eine solche Maßnahme in Österreich 2004 notwendig geworden - als Reaktion auf Ausschweifungen im Priesterseminar in St. Pölten.
"Eine Unruhe, die die Diözese Gurk-Klagenfurt seit Jahren erfasst hat, ist mit der Sedisvakanz aufgebrochen", gab Lackner laut der Nachrichtenagentur "Kathpress" am Donnerstag in einer Erklärung der Erzdiözese Salzburg bekannt. Bei der vom Papst angeordneten Visitation gehe es um eine "transparente Klärung". Im Zentrum stehe dabei "die Sorge für den Glauben des Volkes Gottes und die Wiederherstellung des Vertrauens in seine Hirten".
In Österreich gab es zuletzt in der Diözese St. Pölten im Jahr 2004 eine von Papst Johannes Paul II. beauftragte Visitation: Der damalige Feldkircher Bischof Klaus Küng nahm nach skandalösen, von Ortsbischof Kurt Krenn verharmlosten Vorfällen im Priesterseminar die Situation in der Diözese unter die Lupe. Bald danach erfolgten unter anderem die vorübergehende Schließung des Priesterseminars und der Rücktritt von Bischof Krenn.
(APA/Red.)