Dem 74-jährigen Alois K. wird Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Die Anschuldigungen beziehen sich auf die 1980er Jahre. Der Priester äußerte sein Bedauern, er wolle seinen Lebensabend in Buße verbringen.
In der Diözese Bozen-Brixen in Südtirol ist nach dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs ein 74-jähriger Priester seines Amtes enthoben worden. Dies gab Bischof Karl Golser am Montag bekannt. Alois K. wird Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Die Fälle sind zumindest 20 Jahre alt, heißt es.
Der 74-Jährige musste auch sein Amt als Pfarradministrator in zwei Gemeinden zurücklegen. Er dürfe nicht mehr öffentlich zelebrieren und müsse in einer Struktur leben, die keinen Kontakt mit Kindern und Jugendlichen möglich macht, hieß es in der Erklärung der Diözese. Es habe Gespräche mit den Opfern und eine Aussprache des beschuldigten Priesters mit dem Generalvikar und dem Bischof gegeben. Der beschuldigte Priester bedauere sein Vergehen an den damals jungen Menschen und wolle seinen Lebensabend "im Zeichen der Buße verbringen".
Bischof Golser "tief betroffen"
Wie Diözesanbischof Golser betonte, mache ihn jeder einzelne Vorwurf von sexuellem Missbrauch "tief betroffen" und sei "zutiefst beschämend". Die Bestürzung, Fassungslosigkeit und Scham forderten ein konsequentes Handeln vonseiten der Diözesanleitung. Er wünsche sich eine volle Aufklärung der Missbrauchsvorwürfe, erklärte Golser. Es dürfe hier keine falsche Rücksichtnahme geben. Die ehrliche Aufklärung schulde man in erster Linie den Opfern. Vergangene Taten könnten zwar nicht rückgängig gemacht werden, aber die Kirche wolle alles tun, um erlittenes Leid erträglicher zu machen.
Golser verwies auf die Arbeit der Ombudsstellen. Außerdem sei die Diözesanleitung um eine Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft interessiert.
(APA)