Rettungskräfte stärken Fangnetze um "Sewol"-Fähre

Blumen für die verstorbenen und noch vermissten Opfer der Sewol-Katastrophe.
Blumen für die verstorbenen und noch vermissten Opfer der Sewol-Katastrophe.(c) REUTERS (NEWS1)
  • Drucken

Damit nicht mehr Leichen ins offene Meer abdriften, wurden die Netze um das Wrack der gesunkenen Fähre vor Südkorea verstärkt. 43 Menschen gelten noch als vermisst.

Rings um das Wrack der gekenterten Fähre "Sewol" in Südkorea sind Montagfrüh die Fangnetze verstärkt worden, um ein Abdriften der noch nicht geborgenen Leichen zu verhindern. Wegen der starken Strömung war befürchtet worden, dass weitere Tote ins offene Meer treiben könnten.

Bisher bargen Taucher elf zusätzliche Leichen, womit die Zahl der bestätigten Todesopfer knapp drei Wochen nach dem Unglück auf 259 stieg. 43 Menschen werden noch immer vermisst.

Zuerst Opfer, dann das Wrack bergen

Persönliche Gegenstände der Opfer und Schiffsteile wurden infolge der starken Strömung und hohen Wellen mitunter dutzende Kilometer abgetrieben. Eine Leiche war am Freitag vier Kilometer vom Unglücksort entfernt entdeckt worden. Die Hinterbliebenen der Opfer fordern, dass zuerst alle Leichen geborgen werden - und erst danach das Wrack der havarierten Fähre.

Die "Sewol" war am 16. April mit 476 Menschen an Bord gesunken. 325 der Passagiere waren Schüler aus Ansan, die auf dem Weg zu einer Klassenfahrt auf der südlichen Insel Jeju waren. Die genaue Unglücksursache ist noch unklar. Alle 15 überlebenden Besatzungsmitglieder befinden sich in Untersuchungshaft. Kapitän Lee Joon Seok und seiner Crew wird vorgeworfen, die Evakuierung verzögert und hilflose Passagiere im Stich gelassen haben, weil sie frühzeitig das Schiff verließen.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

International

Südkorea vermisst Gerechtigkeit

Der Untergang des Schiffs Sewol, bei dem über 300 Menschen gestorben sein dürften, stellt die südkoreanische Regierung auf die Probe. Präsidentin Park wollte das Land gerechter machen. Aber für viele wirken ihre Versprechen wie leere Phrasen.
Hinterbliebene trauert um Opfer
Weltjournal

Fährunglück vor Südkorea: Zahl der Toten steigt weiter

Seit dem Untergang der "Sewol" wurden 226 Leichen geborgen. Nach wie vor gelten 76 Personen als vermisst.
International

Nach Fähren-Unglück: Konsumfasten aus Anstand

Das Schiffsunglück mit wahrscheinlich über 300 Toten hat reale ökonomische Auswirkungen auf Südkorea. Wie ein Verständnis von Anstand den Konsum umkrempelt.
Auf dem Schiff befanden sich 325 Schüler aus der Nähe von Seoul, die zur südlichen Urlaubsinsel Cheju unterwegs waren.
Weltjournal

Fährunglück: Video zeigt Ahnungslosigkeit der Passagiere

Bis zuletzt sollen viele Passagiere nicht über den Ernst der Lage Bescheid gewusst haben - dies zeigt das Video eines Teenagers. Auch von der Flucht des Kapitäns ist ein Bild aufgetaucht.
Weltjournal

Südkorea: Premier Chung tritt zurück

Das Fährunglück wird zum Politikum. 115 Passagiere werden noch vermisst.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.