Havanna fürchtet Ankunft von Hurrikan "Ike"

Hurrikan Ike Kuba
Hurrikan Ike KubaREUTERS (Nasa)
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Die Zwei-Millionen-Stadt ist wegen der vielen alten Gebäude besonders anfällig. Der Sturm hat die Ostküste getroffen und zieht ins Landesinnere. In Haiti starben durch den Wirbelsturm 61 Menschen.

Hurrikan "Ike" hat auf Kuba mit Sturmböen und haushohen Wellen zahlreiche Häuser zerschmettert. Mindestens 900.000 Menschen brachten sich aus den Küstenregionen in Sicherheit, während sich die Hauptstadt Havanna auf die Ankunft des Wirbelsturms vorbereitete. Allerdings verlor "Ike" über Kuba an Kraft und wurde zu einem Hurrikan der Kategorie 2 herabgestuft, wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA am Montag in Miami mitteilte.

"Wir bereiten uns auf einen starken Schlag vor", sagte der kubanische Vizepräsident Carlos Lage. "Ike" traf am Sonntagabend mit Windgeschwindigkeiten von knapp 200 Kilometern pro Stunde auf die kubanische Küste. Das Auge des Sturms könnte in der Nacht zum Dienstag Havanna treffen. Die Zwei-Millionen-Metropole gilt wegen ihrer vielen alten Gebäude als besonders anfällig. Die Schulen der Stadt blieben am Montag geschlossen, Inlandsflüge wurden gestrichen.

Castro: Ganze Nation "kampfbereit"

Der frühere Präsident Fidel Castro wandte sich mit einer schriftlichen Erklärung an das Volk, in der er die Menschen aufforderte, die Sicherheitsanweisungen zu befolgen, damit niemand ums Leben komme. Castro sagte im Kommentar unter dem Titel "Umzingelt von Hurrikans", die ganze Nation sei - wie man es in einem Krieg sagen würde - "kampfbereit". "Mehr als je zuvor ist Vernunft gefragt und Kampf gegen Verschwendung, Parasitentum und Bequemlichkeit", sagte Castro nach Angaben von Radio Havanna wörtlich.

Von den Evakuierungen waren auch Touristen betroffen. Das staatliche Fernsehen berichtete, in der Küstenstadt Baracoa hätten gewaltige Wellen fünfstöckige Häuser überschwemmt. Das Nationale Meteorologische Institut meldete heftigen Regen im gesamten Osten der Insel und erklärte, besonders die Orte entlang der Nordostküste seien gefährdet.

Auch die USA bereiteten sich auf "Ike" vor, der wieder in Louisiana in der Nähe von New Orleans auf Land treffen könnte. Bereits am späten Montagabend könnten die ersten Ausläufer die Florida Keys erreichen. Einwohner und Touristen dort wurden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.

Haiti und Bahamas verwüstet

Zuvor war "Ike" über die Bahamas und Haiti hinweggezogen und hatte dort in einem einzige Dorf mindestens 47 Menschen getötet. Insgesamt starben mindestens 61 Menschen. Die Behörden erwarten, dass die Anzahl der Opfer noch steigt.

Der Ort Cabaret in der Nähe der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince sei von zwei angeschwollenen Flüssen überflutet worden, erklärte Regierungschefin Michèle Pierre-Louis. Damit stieg die Zahl der Todesopfer durch die drei verheerenden Wirbelstürme der vergangenen Tage - "Hanna", "Gustav" und "Ike" - in dem Karibikstaat auf mehr als 600 an.

(Ag./Red.)

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