Brasilien: Riesengeschäft mit Esel für China

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Der Bundesstaat Rio Grande do Norte liefert künftig rund 300.000 Esel pro Jahr nach China. Dort werden sie großteils zu Wurst. Seinen Job als Lasttier haben großteils Lkw und andere Fahrzeuge übernommen.

Brasilia/Goe. Der Esel (Equus asinus asinus)gilt weltweit als stur und dumm, aber zäh. Ihm bürdete man jahrtausendelang viel auf. In Ländern wie Brasilien aber will ihn keiner mehr haben: Seinen Job als Lasttier haben großteils Lkw und andere Fahrzeuge übernommen – Esel seien nur noch „Verkehrshindernisse“, sagte jüngst José Simplício Holanda, Kabinettschef im Landwirtschaftsministerium des Staates Rio Grande do Norte.

Nun aber macht der arme nordöstliche Bundesstaat plötzlich ein Riesengeschäft mit Eseln: und zwar mit den Chinesen. Unternehmer aus China kamen in den vergangenen Monaten mehrfach hierher, sahen sich in den Ställen um – und lassen sich künftig pro Jahr 300.000 lebende Esel schicken.

Begehrte Eselsmich

Nur: Auch die Chinesen wollen die Esel nicht als Tragtier, sondern zum Essen: Schon jetzt werden jährlich rund 1,5 Millionen Esel in China zu Salami und Wurst verarbeitet; die meisten kommen aus Nachbarländern wie Indien und Turkmenistan. Für die importierten Eselsstuten gibt es aber noch eine andere Verwendung: Ihre Milch ist begehrt als Grundstoff für die Kosmetikindustrie.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 10.03.2012)

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