(Hoch-)Wasser aus dem Gully legte die A4 lahm. Rathaus und Asfinag streiten über die Verantwortung.
Wien/Awe. In den Hochwassergebieten Österreichs räumt die Bevölkerung die Trümmer ihrer Existenz auf. In Wien, wo die Flut fast keinen Schaden angerichtet hat, beschäftigt sich die Verwaltung mit einem Kanalgitter.
Zum Höhepunkt des Hochwassers war in der Stadt die Auffahrt auf die A4 Ostautobahn gesperrt. Die Unterführung bei der Stadionbrücke stand unter Wasser, Staus waren die Folge. Als Grund dafür gab die Asfinag den über die Ufer getretenen Donaukanal und Wasser an, das aus einem Kanalgitter auf die Fahrbahn quoll. Nun wolle man, so hieß es damals, mit der MA30 (Wien-Kanal) nach Lösungen suchen.
Im Wiener Rathaus reagierte man darauf ziemlich verschnupft. Auch Stadträtin Ulrike Sima soll erregt gewesen sein, weil während der kritischen Phase alle Dienststellen sozusagen grünes Licht meldeten, die (leise) Kritik der Asfinag aber für Aufregung sorgte.
Treffen der Ingenieure
Bei der MA30 heißt es nun, dass die Darstellung der Asfinag nicht richtig sei. Das Rohrsystem für die Straßenentwässerung der A4 bei der Stadionbrücke habe keine Verbindung zum Kanalnetz der MA30. Die Sperre falle in den Verantwortungsbereich des Autobahnbetreibers.
Abseits der für Politiker wichtigen Frage, wer denn nun schuld ist, suchen die Ingenieure im Hintergrund nach Lösungen. Demnächst gibt es ein Treffen zwischen Asfinag, MA30 und MA28 (Straßen).
("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.06.2013)