McDonald lädt Ärztekammer zu Dialog ein

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peter mcdonald(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Zukunftsfragen müsse man „am Bürotisch“ diskutieren.

Wien. Der Vorstandsvorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Peter McDonald, hat die Ärztekammer zu einem Gespräch eingeladen, um die zuletzt rund um das neue Arbeitszeitgesetz für Spitalsärzte aufgetauchten Differenzen zu bereinigen. Es sei zielführender, Zukunftsfragen „am Bürotisch zu diskutieren, statt sich die Dinge über die Medien auszurichten“. Als mögliche Themen nannte er am Montag den künftigen Ärztebedarf, die Ausbildung der Ärzte sowie das Zusammenspiel zwischen Ärzten in Spitälern und im niedergelassenen Bereich. Das Gespräch soll Mitte April stattfinden.

Die Partnerschaft mit der Ärztekammer hat nach Ansicht von McDonald in letzter Zeit etwas gelitten. Zuletzt sei es zu mehreren Vorgängen gekommen, die ihn „besorgt stimmen“, spielte McDonald etwa auf die Unterschrift des Wiener Ärztekammer-Präsidenten Thomas Szekeres unter eine Vereinbarung mit der Stadt Wien an, die dann von der Ärztekammer nicht akzeptiert wurde.

„Versorgung nicht in Gefahr“

Die inhaltliche Kritik der Ärztekammer – Stichwort Versorgungsengpässe und Ambulanzschließungen – wies McDonald zurück. Die Ärztekammer wolle den Menschen suggerieren, dass die gute medizinische Versorgung in Gefahr sei. „Dem ist nicht so“, sagte er.

„Grundsätzlich positiv“ reagierte Szekeres auf das Dialogangebot. Bedenklich stimme ihn allerdings, dass er zeitgleich mit der Einladung zum Gespräch bereits seine vorgefasste Meinung zu bestimmten Themen medial verkündet habe. „Ein Gespräch führen bedeutet, aufeinander zuzugehen, nicht aber, dass eine Seite der anderen erklären wird, wo es ihrer Meinung nach langzugehen hat.“

Szekeres betonte in einer Aussendung erneut, dass seine Unterschrift unter das Verhandlungspapier „unter Gremialvorbehalt“ erfolgt sei. Da die Kurie angestellte Ärzte als zuständiges Gremium das Verhandlungspapier eben nicht bestätigte, sei auch seine Unterschrift nicht mehr gültig gewesen. (APA/red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.04.2015)

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