Favoriten: Haschahof darf bleiben

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Der historische Haschahof in Rothneusiedl wurde an den Wohnfonds verkauft. Der wollte die Gebäude abreißen.

Wien. Das war knapp. Der historische Haschahof in Rothneusiedl ist gerade noch der Abrissbirne entkommen. Auf den Feldern rund um das Gutsgebäude in Favoriten wurde von 1987 bis Anfang 2015 das größte Selbsternteprojekt der Stadt betrieben – etliche Bürger bauten hier auf gepachteten Parzellen ihr Bio-Obst und -Gemüse an. 2015 wurde das Projekt plötzlich eingestellt und der Hof verkauft: an den Wohnfonds Wien.

Dieser beantragte Ende 2015 den Abbruch des Ensembles von zehn Gebäuden, sehr zum Ärgernis von Denkmalschützern und Hobbybauern. „Aus unserer Sicht ist es das letzte erhaltene Gutsgebäude seiner Art in Wien – in der Stadt gibt es so was eigentlich nicht mehr“, sagt Claus Süss von der Initiative Denkmalschutz.

Selbsternteprojekt gestorben

Auf Betreiben der Bürgerinitative wurde das Abrissansuchen jetzt zurückgezogen. „Wir haben mit dem Ressort von Stadtrat Michael Ludwig geredet, und vorerst wird es nicht abgerissen“, sagt der grüne Gemeinderat, Christoph Chorherr, zur „Presse“. Man wolle sich nun zusammensetzen, vorerst eine geeignete Zwischennutzung finden und dann weitersehen, wie das Gebiet dort entwickelt werden könnte.

Was dort passiere, welche Widmung die Fläche bekommen werde, hänge auch stark davon ab, wie sich der Stadtteil Rothneusiedl weiter entwickle – ob irgendwann eine U-Bahn dorthin geplant wird oder nicht, heißt es aus dem Ressort von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig (SPÖ). Mit dem Selbsternteprojekt dürfte es jedenfalls vorbei sein – die Felder wurden an einen Großbauern verpachtet.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2016)

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