Donauinselfest: Weniger Bühnen, mehr Sicherheit

Beim Donauinselfest wird heuer das Sicherheitskonzept verschärft.
Beim Donauinselfest wird heuer das Sicherheitskonzept verschärft. (c) APA/ANDREAS PESSENLEHNER
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Das Sicherheitskonzept wird für das Festival von 23. bis 25. Juni verschärft – eventuell mit Pollern oder Schranken an Zufahrtsstraßen.

Wien. Dass die alljährlichen Hauptacts des Wiener Donauinselfestes im Vorfeld häppchenweise offiziell präsentiert werden, ist nichts Neues. Heuer sind es übrigens unter anderem Mando Diao, Der Nino aus Wien oder Hansi Hinteresser, die von 23. bis 25. Juni auf der Donauinsel auftreten werden. Neu ist allerdings, dass zeitgleich mit dem Programm auch neue, nämlich schärfere Sicherheitsmaßnahmen präsentiert werden. Angesichts der jüngsten Terroranschläge seien Poller und Schranken auf den Zufahrtsstraßen durchaus denkbar, sagte Organisator Thomas Waldner, gestern, Dienstag, bei einem Medientermin.

„Wir sind von der Lage her sozusagen in einer glücklichen Situation, weil das auf einer Insel stattfindet“, erklärte Waldner. Das Festivalgelände sei somit beinahe ausschließlich über Fußbrücken erreichbar. Und bei den wenigen Zufahrtsstraßen habe es auch bisher schon Kontrollen gegeben. Ob in diesem Jahr tatsächlich Hindernisse wie Poller, Schranken oder Temposchwellen errichtet werden, dazu hielt sich Waldner am Rande der Pressekonferenz bedeckt.

Intensivere Taschenkontrollen

„Das Sicherheitskonzept wird jährlich evaluiert“, man sei in enger Abstimmung mit der Polizei. Es werde im Hintergrund sehr wohl Neuerungen geben, die könne er aber eben aus strategischen Gründen nicht völlig preisgeben. Nur soviel: Auf Besucher kommen wohl intensivere Rucksack- und Taschenkontrollen zu. Außerdem wird es an bestimmten Punkten mehr Securitypersonal geben. Waldner verwies darauf, dass man in puncto Sicherheit schon in den vergangenen Jahren die „Schrauben angezogen“ habe – etwa auch bei der Videoüberwachung. Aktuell hält man bei 27 Kameras.

SPÖ-Landesgeschäftsführerin Sybille Straubinger – die SPÖ Wien ist Veranstalter des Donauinselfests – betonte bei der Gelegenheit, dass es bei Terrorismus immer um den Versuch der Einschüchterung gehe, „wie wir leben, und wie wir feiern“. Davon dürfe man sich aber nicht beeinflussen lassen.

Die Aufstockung der Sicherheitsmaßnahmen schlägt sich jedenfalls auch im Budget nieder, wobei die Gesamtmittel von rund vier Millionen Euro in etwa gleich bleiben. Man habe umgeschichtet. So gibt es etwa heuer elf Bühnen und 16 Themeninseln – 2016 waren es noch 13 Bühnen und 19 Themeninseln.

Falco-Tribute, Wasserrutsche

Mando Diao und Der Nino aus Wien werden auf der FM4-Bühne spielen. Auf der Hauptbühne ist für den Samstag ein Falco-Tribute anlässlich seines 60. Geburtstags angekündigt. Fettes Brot, Julia Le Play und Russkaja-Sänger Georgij Makazaria werden mit der Originalband des 1998 verstorbenen Künstlers Songs interpretieren.

Die Schlagerbühne wartet dieses Jahr mit Hansi Hinterseer auf, der seine Premiere auf der Donauinsel begeht. Dort wird auch Marianne Mendt Hits der Jazz-Legende Ella Fitzgerald und Alkbottle-Frontmann Roman Gregory Dean-Martin-Evergreens spielen.

Einige Novitäten gibt es in Sachen Rahmenprogramm. Erstmals wird man zwei „Inselgärten“ errichten – also Gastrozonen, wo man entspannter als bei herkömmlichen Imbissständen essen und trinken können soll. Außerdem geplant: eine 70 Meter lange Wasserrutsche, ein Flying Fox, mit dem man per Seil 160 Meter über den Publikumsbereich einer Bühne fliegen kann, oder ein „The Beast“ genannter aufblasbarer Hindernisparcours. Das vollständige Programm mit allen Künstlern wird Mitte Mai vorgestellt.

ÖVP hält wieder Stadtfest ab

Die Wiener ÖVP wird nach der Absage im Vorjahr wieder ein Stadtfest abhalten – mit neuem Konzept. Am 2. September soll es als „dezentrales Event“ in ganz Wien abgehalten werden. Das Motto lautet „Raus in die Bezirke, hinein in die Grätzl.“ An verschiedenen Orten, verteilt über die ganze Stadt, sollen Künstler auftreten. Details will man ein paar Wochen vor dem Fest bekannt geben. Es wird auch eine eigene App dazu geben. Das Stadtfest wurde 1978 von Erhard Busek initiiert und im Vorjahr erstmals abgesagt, mit der Begründung man habe die Subventionszusage der Stadt nicht rechtzeitig erhalten. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.04.2017)

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