Schönbrunn: Neuer Giraffenpark eröffnet

Die beiden Giraffenweibchen im neu eröffneten Wintergarten des Giraffenparks.
Die beiden Giraffenweibchen im neu eröffneten Wintergarten des Giraffenparks.Reuters
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Die historische Giraffenanlage im Tiergarten ist saniert und erweitert: Hier können Besucher zwei neue Giraffenweibchen (fast) auf Augenhöhe beobachten.

Die Medien und Gäste hatten zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung, aber es sollte der letzte offizielle Termin von Reinhold Mitterlehner (ÖVP) als Vizekanzler und Wirtschaftsminister sein: Am Donnerstag vormittag hat Mitterlehner gemeinsam mit Zoodirektorin Dagmar Schratter den neuen Giraffenpark im Tiergarten Schönbrunn eröffnet.

Damit ist - nach zweieinhalbjähriger Bauzeit - die letzte Anlage im historischen Zentrum des Tiergartens saniert und modernisiert worden. In den vergrößterten Giraffenpark sind auch zwei neue Tiere eingezogen: Die Giraffenweibchen Fleur und Sofie, beide zwei Jahre alt, aus dem Tiergarten Rotterdam.

Die alte Anlage - sie stammt aus dem Jahr 1828, als die erste Giraffe im Tiergarten gezeigt wurde - wurde, da sie unter Denkmalschutz steht, in Absprache mit dem Denkmalamt umgebaut: Alle Zubauten wurden abgerissen, an der Rückseite des Hauses ist nun - das neue Highlight auch für die Besucher - ein heller Wintergarten entstanden, in dem die beiden Netzgiraffen 400 Quadratemter zusätzlich - und damit drei Mal so viel Platz wie  zuvor - zur Verfügung haben. Dieser neue Zubau ist auch für die Besucher interessant: Hier kommt man den Tieren - so sie wollen und sich nicht in den alten Gebäudeteil zurückziehen, der für die Besucher nicht zugänglich ist - sehr nahe.

Baukosten: Sieben Milionen Euro

Spektakuläre Neuerung ist der obere Bereich im Wintergarten, den die Besucher über eine Treppe (oder einen Lift) erreichen: Hier, auf 4,20 Metern Höhe begegnet man den Giraffen auf Augenhöhe. Theoretisch. Praktisch wird das noch eine Weile dauern, denn die beiden Weibchen sind derzeit erst 3,5 Meter hoch. Wenn sie im Alter von vier oder fünf Jahren ausgewachsen sind, werden sie etwa 4,5 Meter groß sein. So blickt man derzeit von oben aus nur wenigen Metern Entfernung auf die beiden Giraffen im Wintergarten: Eine Perspektive, die man auch nicht jeden Tag hat.

APA/HERBERT PFARRHOFER

Auch der Außenbereich wurde saniert und vergrößert: Auf 1770 Quadratmetern finden die Giraffen hier Sandplätze zum Ruhen, Wiesenbereiche und Futterstellen. Die Kosten für die Erneuerung des Giraffenparks (der gleich beim Eingang Hietzing liegt) belaufen sich auf sieben Millionen Euro. Den Großteil nämlich 5,1 Mio. Euro, hat das Wirtschaftsministerium als Eigentümer der Zoos getragen, den Rest brachte der Tiergarten durch Eintritte, Spenden und Sponsoren auf.

Alte Giraffen bleiben im Ausweichquartier

Übrigens: Jene drei Giraffen, die ursprünglich im Giraffenhaus gelebt haben, kehren nicht mehr zurück. Sie bleiben in ihren Ausweichquartier auf dem Gelände des Bundesheeres ganz in der Nähe, das sie seit Beginn der Umbauarbeiten bewohnen. Der Grund: Giraffenbulle Simba ist mit 24 Jahren schon sehr alt (das zweitälteste Giraffenmännchen Europas übrigens), ihm möchte man einen neuerlichen Umzug nicht zumuten. Auch die beiden Weibachen Rita und Carla werden bei ihm im Ausweichquartier bleiben. "Die drei fühlen sich dort sehr wohl und sind sicher die am besten geschützten Giraffen überhaupt", so Zoodirektorin Dagmar Schratter.

Die neuen Giraffenweibchen, die Halbschwestern sind, werden in einigen Jahren auch ein Männchen dazubekommen. Wann, steht aber noch nicht fest, dies werde vom europäischen Zuchtprogramm festgelegt, sagt die zoologische Abteilungsleiterin Eveline Dungl.

(mpm)

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