Wien verpasst Verkehrszeichen ein neues Antlitz

Neue Verkehrszeichen in Wien.
Neue Verkehrszeichen in Wien.(c) APA (Roland Schlager)
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Infos und Zusatztafeln werden teilweise in das Verkehrszeichen integriert. Damit sollen Kosten und der Schilderwald eingedämmt werden.

Aufmerksame Autofahrer, Radler oder Fußgänger werden es bald bemerken: Wien verpasst einigen Verkehrszeichen ein neues Antlitz. Dabei geht es um Schilder, die Park- und Halteverbote, eine Sackgasse und "Einfahrt verboten" anzeigen. Ziel ist die Reduktion des Schilderwaldes und in weiterer Folge Kosteneinsparungen, erklärte Markus Raab, Leiter der zuständigen MA 46.

Genau zehn Schilder schauen jetzt ein bisschen anders aus als vorher. Wobei die eigentliche Änderung nicht das Symbol selbst betrifft. Vielmehr werden kurze Zusatzhinweise oder Ausnahmeregelungen nun in das Verkehrsschild hineingeschrieben. Bisher brauchte es dafür eine Zusatztafel, die unter das Zeichen montiert werden musste.

Konkrete Beispiele: Die Richtungspfeile bzw. das Wort "Anfang" und "Ende" werden ab sofort in die diversen Varianten der Park- und Halteverbotstafeln integriert. Bei Einfahrtsverboten gibt es oft Ausnahmen für Radfahrer - Stichwort Radeln gegen die Einbahn. Das wird ebenfalls ins Schild selbst hineingeschrieben. Das gleiche gilt für Sackgassen, die für Radfahrer nicht gelten. Die ersten Exemplare wurden bereits aufgestellt - ein Parkverbotsschild etwa in der Maria-Theresien-Straße.

Beispiel eines neuen Verkehrszeichens.
Beispiel eines neuen Verkehrszeichens.(c) APA (Roland Schlager)

Kampf gegen den Schilderwald

"Ziel ist die Reduktion des Schilderwaldes und der Kosten", fasste Raab zusammen. Pro aufzustellendem Schild bewegt sich die Ersparnis zwischen 70 und 130 Euro. Laut MA 46 kommen pro Jahr einige Hundert Verkehrszeichen dazu. "Die Ersparnis liegt also jedenfalls im fünfstelligen Bereich", rechnete der Abteilungsleiter vor. Die neuen Varianten kommen aber nur bei neu aufzustellenden Schildern zum Einsatz, bestehende werden also nicht ausgetauscht: "Das wäre ja ein Widerspruch zum Sparziel."

Warum dann aber nicht auch andere Verkehrszeichen neu gestaltet werden? Der Grund liegt laut MA 46-Chef in der Straßenverkehrsordnung. Diese erlaubt nur die Beschriftung von Verbotszeichen. "Damit scheiden Gebotszeichen (z. B. Abbiegegebote, Anm.) oder Gefahrenzeichen automatisch aus", erklärte Raab. Aber auch unter den neuen Verkehrszeichen wird es immer wieder Zusatztafeln geben - etwa für längere Texte, aber auch wenn es Ausnahmebestimmungen für generell schnellere Verkehrsteilnehmer als Radfahrer gibt, etwa Taxis. Denn Extraschilder seien bei höherer Geschwindigkeit schneller und besser lesbar.

Und in das Zeichen "Fahrverbot", das als roter Kreis auf weißer Fläche dargestellt ist, wird ebenfalls keine Ausnahme geschrieben. Hier würden sich die Sonderregelungen oftmals ändern, mit Zusatztafeln sei man hier flexibler, erklärte Raab.

Wien ist nicht Vorreiter

Wien hat die Neuerungen bei den Verkehrsschildern übrigens nicht erfunden. Solche gibt es bereits in einigen Gemeinden etwa in Niederösterreich oder der Steiermark - dort auch in der Landeshauptstadt Graz.

(APA)

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