Hasspostings gegen Neujahrsbaby: Fall noch nicht gerichtsanhängig

Wiens Neujahrsbaby wurde wegen seines Migrationshintergrunds zur Zielscheibe von Hasspostings. Die Behörden sind bisher nicht aktiv. Der "Blumenregen"-Aufruf von Caritas-Generalsekretär Schwertner ist inzwischen wieder online.

Das Wiener Neujahrsbaby, das in der Nacht auf Montag in der Wiener Rudolfstiftung 47 Minuten nach Mitternacht zur Welt gekommen war, hatte im Internet für eine Welle von Hasspostings gesorgt. Grund: Die Mutter des Mädchens trug auf den veröffentlichten Fotos ein Kopftuch, die Familie hat türkischen Migrationshintergrund.

Zuletzt wurden mehrfach Anzeigen gegen Poster angekündigt. Die Strafverfolgungsbehörden in Wien sind bisher aber noch nicht mit dem Fall befasst. Weder bei der Staatsanwaltschaft Wien noch bei der Polizei wurden bis Freitag Anzeigen vorgelegt, berichtet die Austria Presseagentur. Auch das Landesgericht für Zivilrechtssachen hatte nichts vorliegen - Experten hielten es für möglich, dass das Gericht eine Privatanklage in der Causa behandeln muss.

#flowerrain-Beitrag vorübergehend offline

Mitte der Woche hatte Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner auf Facebook zu einem "Blumenregen" unter dem Hashtag #flowerrain aufgerufen. Die Menschen sollen den vielen Hasskommentaren mit fröhlichen, liebevollen Kommentaren kontern, so Schwertner. Er werde die Kommentare dann sammeln, ausdrucken und den Eltern übergeben.

Das Posting erhielt Tausende Likes und Kommentare. Sogar die New York Times berichtete über die Aktion. In der Nacht auf Freitag wurde das Posting vorübergehend gelöscht, inzwischen ist es wieder online, stand Freitagmittag mit fast 30.000 Likes. Schwertner forderte danach in einem Facebook-Posting "rasch eine umfassende Aufklärung" der Vorgänge:

(Red./APA)

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