„In Moscheen ist es nicht so leer wie in Kirchen“

Constantin Schreiber recherchierte in Moscheen
Constantin Schreiber recherchierte in Moscheen(c) Marlen Gawrisch (Marlen Gawrisch)
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Was wird in Moscheen gepredigt? Der Journalist Constantin Schreiber hat sich fremdsprachige Predigten in deutschen Moscheen angehört - und ist auf stark problematische Aussagen getroffen. Gespräch über Politik in Moscheen, packende Reden, deutsche Imame - und was das alles mit Österreich zu tun hat.

Die Presse: Sie haben sich für Ihr Buch „Inside Islam - Was in Deutschlands Moscheen gepredigt wird“ die Predigten in 13 verschiedenen Moscheen angesehen. Wie weit kann man die Situation in Deutschland mit der in Österreich vergleichen?

Constantin Schreiber: Ich glaube, dass die Grundvoraussetzungen ähnlich sind, wenn man sich den Anteil der Muslime an der Gesamtbevölkerung und die Fluchtsituation 2015 ansieht.

Im Buch warnen fast alle Predigten an einer Stelle vorm Leben in Deutschland. Was hat man falsch gemacht, dass so eine Szene entstehen konnte?

Da hat niemand etwas falsch gemacht. Es sind die Konsequenzen der persönlichen Freiheiten, wie Religionsfreiheit, die sich in Europa über Jahrhunderte herausgebildet haben. Die entstanden aber mehr als Gegensatz von der Kirche und im Zuge der Aufklärung. Der Zuzug einer großen Zahl an Muslimen war nicht der Grund. Wenn man sich in Deutschland das Grundgesetz ansieht, dann ist das vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkriegs und der Nazi-Zeit entstanden. Moderne globale Migration war zu jener Zeit kein so bedeutendes Thema wie heute.

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