Zu Fuß durch Wien. Sie sind teilweise verwunschene Geheimtipps, machen Fußwege attraktiver – und kürzer: Die für Wien charakteristischen Durchhäuser sollen wieder bekannter werden.
Wien. Man könnte sie Schleichwege nennen. Oder schlicht Abkürzungen für Fußgänger. In Wien aber heißen sie Durchhäuser: jene Wege, die, wie der Name schon sagt, durch Häuser führen, konkret durch deren Innenhöfe oder Gärten. Einen ganzen Häuserblock durchquert man so, teilweise durch sieben Höfe und mehr, bis man am anderen Ende wieder auf der Straße herauskommt.
Durchhäuser, ein Charakteristikum für Wien übrigens (wie auch die für die Innenhöfe typischen Pawlatschen), bieten Fußgängern ungewöhnliche, fast private Blicke in Hinterhöfe. Man entdeckt architektonische Juwele oder versteckte Geschäftslokale, kurz: nicht ganz so vertraute Seiten Wiens. Und obwohl es in Wien gar nicht so wenige Durchhäuser gibt – 700 gar –, sind mit wenigen Ausnahmen (wie dem Raimundhof bei der Mariahilfer Straße) die meisten dieser Wege vor allem eines: so gut wie unbekannt. Bestenfalls Geheimtipps im Grätzl.