Stadtrat gibt Entwarnung beim Wien-Museum

Andreas Mailath-Pokorny.
Andreas Mailath-Pokorny.(c) Clemens Fabry
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Bauprojekt. Nach kolportierten Verzögerungen versicherte nun Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, dass der Neubau des Wien-Museums wie geplant umgesetzt werde. Der Zeitplan ist aber weiterhin unklar.

Wien. „Das Projekt Wien-Museum wird plangemäß umgesetzt.“ Das hat der Wiener Kulturstadtrat, Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ), am Freitag im Wiener Gemeinderat versichert. Das Bauvorhaben befinde sich derzeit in der Einreichplanung, auf deren Basis die Finanzierung entschieden werden könne, sagte er. Wann das Haus am Karlsplatz umgestaltet wird, ist aber weiterhin nicht fix.

Finanzierung noch unklar

In der öffentlichen Wahrnehmung befindet sich das Projekt derzeit in der Warteschleife. Denn das Siegerprojekt für das Wien-Museum Neu – es stammt vom Architektenteam Winkler+Ruck (Klagenfurt) und Ferdinand Certov (Graz) – wurde bereits 2015 präsentiert. Es sieht eine Aufstockung des Bauwerks vor. Bis dato ist aber unklar, wie das Vorhaben finanziert wird und wann die Arbeiten inklusive vorübergehender Schließung des Museums starten.

Wie der Kulturstadtrat in der Beantwortung einer von der ÖVP eingebrachten Anfrage betonte, gibt es zwei Möglichkeiten, die Mittel aufzubringen. Denkbar ist etwa ein Private-Public-Partnership-Modell oder eine klassische Finanzierung aus dem Stadtbudget. „Beide tragen naturgemäß Chancen und Risiken in sich“, sagte Mailath-Pokorny. Die Annahme, dass das eine besser oder schlechter sei, stimme nicht, sagte er: „Es ist ein komplexes Verfahren.“ Der Umsetzung gehe ein detaillierter Zeitplan voraus: „Das ist ja auch höchst notwendig.“ Dies zeuge von einem verantwortungsvollen Umgang mit Steuergeldern. Man sehe auch bei anderen Kulturbauten in Europa, dass man sich für die Planungsphase Zeit lassen müsse.

Zeitplan wird nicht genannt

Man sei derzeit keinesfalls untätig: Während die Finanzexperten die Finanzierungsmodelle prüften, werde nach wie vor an den zahlreichen Zahnrädern gedreht, die ein solches Projekt braucht. Die Architekten setzten ihre Planungsarbeiten fort, auch das Bundesdenkmalamt sei dabei laufend eingebunden. Das neue Vermittlungskonzept, das bereits während der Schließzeit anlaufen werde, sei zudem bereits erarbeitet worden.

„Das Wien-Museum Neu ist ein richtungsweisender Kulturbau, den wir mit aller Sorgfalt und Verantwortung umsetzen werden“, versprach Mailath-Pokorny. Einen Zeitplan wollte er aber weiterhin nicht nennen. Er kündigte jedoch an, baldden Gemeinderat über die Form der Finanzierung informieren zu wollen.

Zuvor hatte die ÖVP davon gesprochen, dass „endlose Verzögerungen und Kostensteigerungen“ beim Projekt Wien-Museum zu erwarten seien und vor einem „nächsten KH Nord“ gewarnt. Denn bei anderen unglücklich verlaufenden Großprojekten wie der Stadthallenbad-Sanierung, dem Pratervorplatz oder eben dem Spital Nord habe es genau so begonnen, hieß es. (red./APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 24.02.2018)

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