40.000 Läufer, 13 Tonnen Bananen, 160.000 Sicherheitsnadeln

Vienna City Marathon
Vienna City MarathonAPA/AFP/JOE KLAMAR
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Zwischen Pollen und Pollern: Der 35. Vienna City Marathon bietet atemberaubende Laufphasen und viel Polizei am Streckenrand.

Wien. Beim ersten Wien-Marathon, anno 1984, sind 769 Männer und 25 Frauen über die volle Distanz ins Ziel gekommen. Seither entwickelte sich die Veranstaltung stetig weiter. Mittlerweile handelt es sich um das größte Massensportevent Österreichs – inklusive erstaunlicher Zahlen und Daten.

Teilnehmer. Gut 40.000 Menschen werden auch heuer wieder versuchen, „auf dem Laufenden“ zu bleiben. Das ist die ungefähr erwartete Teilnehmergesamtzahl aller Bewerbe. Am Samstag gibt es einen Zehn-Kilometer-Lauf sowie Kinder- und Jugendläufe und am Sonntag (Start: Wagramer Straße, Ziel: Rathausplatz) den Marathon, den Halbmarathon und den Staffelmarathon. Die bisher meisten Teilnehmer gab es 2017 (die zweitmeisten im Jahr 2015). Insgesamt hatten sich im Vorjahr 42.766 Personen angemeldet. Bei den Profiläufern schlugen im vergangenen Jahr übrigens die Athleten aus Kenia voll zu. Bei den Herren gab es einen kenianischen Tripelsieg (Siegzeit: 2:08:40, gelaufen von Albert Korir), bei den Damen einen kenianischen Doppelsieg (2:24:20). 6341 Läufer kamen über die volle Marathondistanz ins Ziel (Finisher), davon 1375 Frauen.

Die meisten Marathonfinisher in der Geschichte des Bewerbs zählte Veranstalter Wolfgang Konrad (ein Ex-Profi-Läufer) übrigens im Jahr 2001: nämlich exakt 9215. Diese Quote ist bemerkenswert, denn in diesem Jahr waren für alle Bewerbe „nur“ 24.305 Läufer angemeldet.


Wetter. Für dieses Wochenende ist strahlendes, aber für einen Freiluftwettkampf eigentlich zu warmes Wetter angesagt. Beim Start um neun Uhr am Sonntag hat es bereits 17 oder 18 Grad, bis zum frühen Nachmittag erwärmt sich die Luft auf 25 Grad. Wegen der Birkenblüte kann es für Pollenallergiker kritisch werden. Da auch Buchen und Eichen blühen, warnen Mediziner vor Kreuzreaktionen.

In der Geschichte des Vienna City Marathon wurde am 30. Mai 1999 um 14 Uhr die wärmste Temperatur gemessen: 27,6 Grad Celsius. Beim Start um neun Uhr hatte es schon quälende 20,4 Grad.

Am kältesten war es am 13. April 1986: Am Start hatte es minus 0,1 Grad. Auch die Tageserwärmung war wenig sportlich, nicht mehr als 2,6 Grad zeigte das Thermometer an.


Verpflegung. Ebenso beliebt wie alljährlich wiederkehrend ist die Frage: Wie viele Bananen werden am Streckenrand als schnelle Energiespender verspeist werden? Wie schon in den vergangenen Jahren nicht weniger als 13,5 Tonnen. Ebenso wie 10,5 Tonnen Äpfel und Orangen. Zum Trinken gibt es 145.000Liter an isotonischen Getränken und Mineralwasser. 300 Mobil-WCs stehen an der Strecke bereit. 13 Kilometer der Strecke werden mit Musik beschallt.

Allein das Zielareal zwischen dem Burgtheater und dem Rathausplatz hat laut Veranstalter eine Fläche von 110.000 Quadratmetern. Die Zuschauertribünen im Zielbereich fassen dreimal 600 Personen.

In die Vorbereitung waren 95Behörden und Institutionen eingebunden. 750Personen werden bei Auf-und Abbauarbeiten tätig sein. Dazu kommen 6500 Helfer entlang der Strecke. Um die Starnummern an den Laufshirts festzumachen, werden 160.000 Sicherheitsnadeln ausgeteilt.

Sicherheit. Fast 20 Kilometer Absperrgitter zur Sicherung und Leitung der Teilnehmer und Zuschauer werden errichtet. Die Absperrbänder haben eine Länge von ebenfalls 20 Kilometern.

Laut Polizei habe sich an der Lageeinschätzung zuletzt nichts geändert: Man geht von einer allgemein erhöhten Gefährdungssituation aus. Es gebe aber keine konkreten Bedrohungsszenarien für den Wien-Marathon. Beim Rathaus sollen die neuen Antiterrorpoller verhindern, dass Fahrzeuge in Menschengruppen rasen.

400 Polizisten sind im Einsatz, darunter die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung, die Polizeidiensthundeeinheit oder sprengstoffkundige Organe. Beamte des See- und Stromdienstes werden mit Polizeibooten patrouillieren. Auch ein Hubschrauber ist in der Luft. (m. s.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 21.04.2018)

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