Wiens verwässerte Straßenbahnlinien

Es war einmal: Die Linie AK fuhr bis 1966 von der Reichsbrücke über den Kai zum Elderschplatz. Auch die Linien 78, 69 und 8 sind heute nur mehr im Verkehrsmuseum der Wiener Linien zu sehen.
Es war einmal: Die Linie AK fuhr bis 1966 von der Reichsbrücke über den Kai zum Elderschplatz. Auch die Linien 78, 69 und 8 sind heute nur mehr im Verkehrsmuseum der Wiener Linien zu sehen.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Bezeichnung der Wiener Straßenbahnen mit Nummern, Buchstaben und einigen Kuriositäten erfolgte einst nach einer gewissen Logik. Die ist nach über hundert Jahren im Einsatz aber nicht mehr ganz durchgängig.

Wien. Sagen wir so, es hat sich eine gewisse Beliebigkeit eingeschlichen. Dabei nämlich, mit welchen Linienbezeichnungen Wiens Straßenbahnen unterwegs sind. Dass etwa ab Sommer 2019 die Linie 11 zwischen Simmering und Favoriten unterwegs sein wird, hat den einen oder anderen Schönheitsfehler. Denn ihre Bezeichnung entspricht nicht mehr ganz der Logik, mit der die Wiener Linien bisher ihre Straßenbahnen nummerierten. Und das ist nicht das erste Mal, dass das alte System verwässert wurde.

Der Ursprung

Das System geht im Wesentlichen auf das Jahr 1907 zurück. Zuvor hatte es recht wahllos verteilte verschiedenfarbige Symbole gegeben. Als die Gemeinde Wien den Straßenbahnbetrieb übernahm, wurden die Linien zunächst in drei Gruppen eingeteilt – Durchgangslinien, Rundlinien und Pendellinien, die heute Radiallinien genannt werden. Die Rundlinien bzw. Tangentiallinien, die in kreisförmigen Abschnitten um die Innenstadt verkehren (wobei der Kreis nicht geschlossen sein muss), bekamen 1907 die Nummern 1 bis 20 zugewiesen. Den Radiallinien, die vom Zentrum in Richtung Stadtrand führen, wurden die Nummern 21 bis 82 zugewiesen. Und die Durchgangslinien, die eine Kombination aus Tangential- und Radiallinien sind, bekamen Buchstaben.

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