Innere Stadt: Graben und Kohlmarkt als Radstrecke

Die Presse
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Noch über den Sommer dürfen Radfahrer sonst exklusive Fußgängerzonen nutzen. Im Bezirk mehren sich inzwischen die Rufe, das Pilotprojekt auszuweiten.

Wien. Seit gut einem Jahr stehen all jenen, die mit dem Fahrrad durch den ersten Bezirk fahren, auch der Kohlmarkt, die Wallnerstraße und ein (kleiner) Teil des Grabens zur Verfügung. Dass Radler diese Teile der sonst exklusiven Fußgängerzone von 22 bis 10.30 Uhr mitbenutzen dürfen, war ein Pilotprojekt der City, das laut ORF Wien nun eigentlich ausgelaufen ist – das zumindest bis September nun aber weiterläuft.

Denn in der Verkehrskommission des ÖVP-geführten Bezirks ist der Testbetrieb bis dato noch nicht offiziell behandelt worden. Inoffiziell ist aber klar, dass Diskussionen programmiert sind. Die ÖVP tut sich grundsätzlich eher selten als Radfahrerpartei hervor, wenngleich derzeit der nicht amtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch mit dem „Stadtrad“ durch Wien tourt. Im Bezirk hält man sich bedeckt – es sei nichts gegen einen sinnvollen Ausbau der Radinfrastruktur einzuwenden, man verstehe aber auch die Bedenken, wenn auf dem Kohlmarkt Radfahrer auf Lieferverkehr und viele Fußgänger trifft. Gleichzeitig rufen andere nach einer Ausweitung des Pilotprojekts.



Länger oder weiter?

Die Grünen wollen die direkte Radverbindung zwischen Michaelerplatz und Tuchlauben nicht nur beibehalten, sondern sie auch tagsüber freigeben – sofern die Evaluierung bestätigt, dass es, wie allseits angenommen, tatsächlich keine gröberen Probleme gab. In den jetzt testweise erlaubten Vormittagsstunden würden sich Touristenströme, Lieferverkehr und Radfahrer überschneiden. „Wenn es da keine Probleme gab, wird es in der lieferfreien Zeit auch keine geben“, sagt der Bezirksklubchef Alexander Hirschenhauser zur „Presse“. Davon halten die Neos nichts. Wenn es nach ihnen ginge, sollte man nach einem Erfolg in der Testphase aber prüfen, ob man nicht auch weitere Fußgängerzonen in der Innenstadt – konkret den Stephansplatz, den Graben, den man im Rahmen des Pilotprojekts nur queren darf, und die Kärntner Straße – in der Nacht und in den Vormittagsstunden für Radfahrer öffnet.

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