Die Geheimnisse der Wiener Straßenbahn

Alte Grenze: Wo am heutigen Christian-Broda-Platz noch 1967 der 5er und der 6er fuhren, verlief einst die Stadtgrenze von Wien – im dortigen Linienamt mussten Passagiere der Straßenbahn noch bis 1921 die Verzehrungssteuer entrichten.
Alte Grenze: Wo am heutigen Christian-Broda-Platz noch 1967 der 5er und der 6er fuhren, verlief einst die Stadtgrenze von Wien – im dortigen Linienamt mussten Passagiere der Straßenbahn noch bis 1921 die Verzehrungssteuer entrichten.(c) Peter Wegenstein
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Viele Dinge im Netz der Wiener Linien hinterfragt man nicht genauer – dabei stecken oft interessante Geschichten dahinter. Ein neues Buch zeigt einige Episoden und Kuriositäten.

Wien. Straßenbahnlinien entstehen aus verschiedenen Überlegungen – manche verschwinden auch wieder. Doch welche wirtschaftlichen und städtebaulichen Gründe aus der Vergangenheit sich hinter dem Netz der heutigen Wiener Linien verbergen, ist meist nicht so offensichtlich – warum etwa eine Strecke gerade einen bestimmten Verlauf genommen hat. In einem neuen Buch hat sich Peter Wegenstein auf die Suche gemacht – wobei der ehemalige ÖBB-Techniker, der schon zahlreiche Bücher zur Eisenbahngeschichte verfasst hat, vor allem die Strecken in den Mittelpunkt stellt und einige Kuriositäten offenlegt.

Streckenführung

Manche Streckenführung erschließt sich nicht auf Anhieb – warum etwa fährt die Linie 49 von der Kaiserstraße über den Gürtel nicht geradeaus in die Hütteldorfer Straße, sondern macht für vier Stationen einen Schlenker über die Märzstraße, ehe sie beim Kardinal-Rauscher-Platz in die Hütteldorfer Straße einbiegt? Nun, das hat damit zu tun, dass hier einst der Schmelzer Friedhof lag und die Vorläufer des 49ers diesem ausweichen mussten. Der Friedhof wurde in den 1920er-Jahren aufgelassen, die Streckenführung blieb.

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